Text: Barbara Sutter
Im Kanton Luzern wechseln die Schülerinnen und Schüler nach sechs Jahren Primarschule in die Sekundarstufe I. Das «Übertrittsverfahren»
beginnt bereits in der 5. Primarklasse. Es dient dazu, die schulischen Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten des einzelnen Kindes gezielt einzuschätzen. Die gewonnenen Einsichten sollen Eltern, Lehrpersonen und Lernenden helfen, das am besten geeignete Schulangebot für die Sekundarstufe I zu finden.
Mehr als 20 Prozent treten im Schuljahr 2019/20 ins Langzeitgymnasium ein
Im Schuljahr 2018/19 besuchten 3'805 Schülerinnen und Schüler die 6. Primarklasse. Etwas mehr als 20 Prozent von ihnen, nämlich 792 Lernende, wechseln nach den Sommerferien in ein Langzeitgymnasium. Das sind so viele wie noch nie. «Eine starke Zunahme der Übertritte ins Gymnasium verzeichnen vor allem die urbanen Gebiete, namentlich die Stadt Luzern, Horw und Sursee», sagt Charles Vincent, Leiter der Dienststelle Volksschulbildung. Und es sind einmal mehr die Mädchen (446), die in der Überzahl sind.
Hohe Einigkeit bei den Zuweisungsentscheiden
Der Übertritt von der Primarschule in die Sekundarstufe I betrifft die einzelne Schülerin, den einzelnen Schüler in der weiteren Entwicklung wesentlich. Entsprechend bedeutungsvoll ist der Prozess des Übertrittsverfahrens auch für Eltern und Lehrpersonen. Klassenlehrperson, Eltern und Lernende entscheiden am Ende des 1. Semesters der 6. Klasse gemeinsam über die zukünftige Schullaufbahn. Erfreulicherweise kamen sie in fast allen Fällen zu einem einvernehmlichen Entscheid: Im Schuljahr 2018/19 bestand lediglich bei knapp 1 Prozent Uneinigkeit über den Zuweisungsentscheid.
Die Angebote auf der Sekundarstufe I
Je nach individuellen Fähigkeiten und Eignung stehen den Schülerinnen und Schülern auf der Sekundarstufe I die folgenden Angebote offen:
- Langzeitgymnasium
- Sekundarschule mit drei unterschiedlichen Niveaus
Niveau C: grundlegende Anforderungen
Die Sekundarschule ist in den einzelnen Gemeinden unterschiedlich strukturiert. Es gibt die Getrennte Sekundarschule (GSS), die Kooperative Sekundarschule (KSS) oder die Integrierte Sekundarschule (ISS).
Die Strukturmodelle der Sekundarschule
Im getrennten Strukturmodell (GSS) werden die Niveaus A (höhere Anforderungen), B (erweiterte Anforderungen) und C (grundlegende Anforderungen) in separaten Klassen geführt.
Im kooperativen Strukturmodell (KSS) werden die Niveaus A/B und C in je gemeinsamen Klassen geführt. Die Niveaufächer Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik werden in klassenübergreifenden Niveaugruppen unterrichtet.
Im integrierten Strukturmodell (ISS) werden alle Lernenden in einer
Klasse unterrichtet. In den Niveaufächern Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik werden die Lernenden in klassenübergreifenden Niveaugruppen unterrichtet.
Aktuelle Zahlen des Übertrittsverfahrens: LINK
Übertrittsverfahren im Kanton Luzern: LINK
Medienmitteilung Übertrittsverfahren 2019