Rund 270 junge Mathebegeisterte aus vier Luzerner Gymnasien haben an der internationalen «langen Nacht der Mathematik» vom 22. auf den 23. November 2019 teilgenommen. In dieser Nacht waren insgesamt 19'400 Schülerinnen und Schüler aus 382 Schulen weltweit in Sachen Mathematik unterwegs.
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aller Klassen der Kantonsschulen Alpenquai Luzern, Beromünster, Sursee und Willisau haben sich am 22. November ab 18 Uhr der Lösung der Aufgaben der diesjährigen Mathe-Nacht gestellt. Während die Kanti Sursee zum achten Mal beim Online-Wettbewerb aus dem deutschen Bundesland Schleswig-Holstein mittmacht, ist die Kanti Beromünster das erste Mal dabei.
In der Mathenacht geht es um das Lösen mathematischer Aufgaben in Teams. Schafft ein Team die zehn Aufgaben einer Runde, wird die nächste Runde für die ganze Schule freigemacht. Insgesamt sind bis am nächsten Tag um 8 Uhr in der Früh drei Runden zu bestehen, womit dann auch die Mathenacht abgeschlossen ist. Wirklich die Nacht zum Tag machen, dürfen aber tatsächlich nur die älteren Klassenjahrgänge - also diejenigen Schülerinnen und Schüler ab 18 Jahren.
Die vier Kantis aus Luzern haben es unterschiedlich weit geschafft - das zeigen ihre nachfolgenden Kurzberichte. Was sie auch zeigen, ist die Begeisterung für die Mathematik und den Stolz auf die gemeinsam erreichte Leistung.
Erste Teilnahme für die Kantonsschule Willisau
Für die Kantonsschule Willisau: Anita Bieri (Text) und Jessica Felber (Bild)
Zum ersten Mal machte die Kantonsschule Willisau dieses Jahr mit am internationalen Wettbewerb «lange Nacht der Mathematik». 25 Schülerinnen und Schüler waren am Freitag 22. November ab 18:00 Uhr bereit.
Die 18 Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klassen kamen dabei, wie auch die Viertklässer, leider nicht über die erste Runde hinaus. Die gute Laune liessen sie sich aber dennoch nicht verderben. Sie genossen den Abend, das Knobeln und auch die von der Schule zur Verfügung gestellte Verpflegung.
Im Fokus: Gemeinsames Lösen von Problemen
Die beiden Gruppen der Sechstklässer erreichten die zweite Runde relativ problemlos und konnten dort immerhin vier von sechs Aufgaben lösen, bevor um Mitternacht auch für sie der Wettbewerb zu Ende war.
Die Kantonsschule Willisau hat damit nicht um die vorderen Ränge mitgespielt. Aber auf die Rangliste wollte die Schule bei ihrer ersten Teilnahme auch gar nicht schauen. «Es ging um das gemeinsame Lösen von Problemen, ein Setting, dass im Unterricht manchmal zu kurz kommt», betonte Claudia Möri, welche den Wettbewerb organisiert hatte.
Kanti Beromünster - ein Viertel der Schülerschaft machte mit
Für die Kantonsschule Beromünster: Christoph Mauch (Text und Bilder)
Zum zweiten Mal nahm die Kantonsschule Beromünster an der «Langen Nacht der Mathematik» teil. Über 80 Schülerinnen und Schüler nahmen am Freitagabend kurz vor 18:00 das Schulhaus in Beschlag und richteten sich in den Zimmern ein, die den jeweiligen Gruppen zugewiesen wurden. Die Anzahl ist sehr bemerkenswert, da es sich um fast einen Viertel der gesamten Schülerschaft handelte. Insbesondere die jüngeren Klassenstufen waren sehr gut vertreten.
Jede Gruppe versuchte, die ihr zugewiesene Aufgabe zu lösen. Stiess man auf Schwierigkeiten, holte man sich Rat bei anderen Gruppen oder tauschte die Aufgaben aus. Gross war der Jubel, wenn die Online-Eingabe ergab, dass eine Aufgabe richtig gelöst worden war und immer mehr Felder wechselten von rot auf grün, bis alle 10 Aufgaben der ersten Runde gelöst waren. Das Durchatmen war aber nur von kurzer Dauer, standen doch schon die zehn nächsten Aufgaben der zweiten Runde bereit. Selbstverständlich benötigt viel Kopfarbeit auch viel Energie und diese wurde mit Pizza (herzlichen Dank dem Rektor!), Chips und Süssigkeiten wieder hereingeholt.
Auf Augenhöhe über Lösungswege diskutieren
Erfreulich war, wie konzentriert und mit wieviel Ausdauer die einzelnen Gruppen an den Aufgaben sassen. Selbstverständlich wurde auch versucht, von den Lehrpersonen einen Tipp einzuholen. Die Aufgaben sind aber so gestaltet, dass auch Lehrpersonen, die Lösung nicht einfach so wissen, sondern den Schülerinnen und Schülern höchstens raten können, in welcher Richtung sie suchen müssen. Und es ist für die Lehrpersonen auch immer eine schöne Erfahrung, wenn man mit den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe über den Lösungsweg einer Aufgabe diskutieren kann.
In die dritte Runde hat es leider bis 24:00 Uhr keine Gruppe geschafft, aber Spass hat die «Lange Nacht der Mathematik» auf jeden Fall gemacht und das Ziel dritte Runde wird nächstes Jahr anvisiert.
Kanti Alpenquai - 15 Stunden durchgerechnet
Für die Kantonsschule Alpenquai: Lukas Fischer (Text) und Raymond Fischer (Bild)
In diesem November hat die KSA zum dritten Mal an der «Langen Nacht der Mathematik» teilgenommen. 68 Schülerinnen und Schüler haben sich um 18 Uhr der Herausforderung in Form von spannenden und komplexen Problemen gestellt. Es war eine Freude zu sehen, wie begeistert und engagiert die phantasievoll gestellten Aufgaben in Angriff genommen und wie lange die Schülerinnen und Schüler konzentriert gerechnet und geknobelt haben.
In der Pizza-Pause um 20 Uhr konnten die Batterien wieder aufgeladen werden. Danach ging es mit frischem Elan weiter. Für die jüngeren Schülerinnen und Schüler der 1.-4. Klasse war um 22 Uhr die lange Nacht der Mathematik - altersbedingt - schon zu Ende. Leider! Denn unsere Schülerinnen und Schüler haben in allen Kategorien die 2. Runde erreicht.
Nach geknacktem Enten-Sudoku die dritte Runde geschafft
Im Schulhaus blieb die Gruppe der 6. Klasse, verstärkt durch 5. Klässlerinnen. Nach und nach wurden die Probleme der 2. Runde gelöst. Als "Pièce de Résistance" erwies sich ein Enten-Sudoku. Zwei Schülerinnen hatten schon um 23 Uhr damit begonnen - nach und nach füllten sich die Quadrate mit Zahlen und Enten. Am Schluss war die ganze Gruppe am Rätseln – um 4:40 Uhr wurde das Rätsel gelöst: zum ersten Mal haben wir es in die 3. Runde geschafft!
Mit frischem Elan wurden die Probleme der 3. Runde angegangen und bis zur letzten Sekunde um 8 Uhr gearbeitet. Die Rangliste war nicht die Hauptmotivation, trotzdem sind wir stolz auf den erreichten Rang 17.
Kanti Sursee - fünftbeste Platzierung
Für die Kantonsschule Sursee: Marcel Gühr (Text und Bild)
In Sursee haben wir uns bereits zum 8. Mal zur langen Nacht der Mathematik getroffen. 100 Schülerinnen und Schüler aus allen Stufen haben ihr Bestes gegeben, geknobelt, diskutiert, um Lösungen gerungen und gejubelt beim Erlangen der nächsten Runde.
Der Oberstufengruppe gelang zum wiederholten Mal ein Spitzenrang. Von insgesamt knapp 400 teilnehmenden Gymnasien (vorwiegend aus Deutschland) erreichten wir den 5. Rang. Dies war der Preis dafür, dass einige die ganze Nacht bis morgens um halb sieben erfolgreich durchgearbeitet haben.
Alle ziehen am selben Strick
Bemerkenswert bei diesem Anlass ist die kollegiale Stimmung zwischen den Lehrpersonen und den Lernenden. Alle ziehen am selben Strick, man diskutiert miteinander über mögliche Lösungswege und ist dabei offen für neue Wege. Da die zu lösenden Aufgaben manchmal sehr kreative Lösungen erfordern, hat oft eine Schülerin oder ein Schüler die zündende Idee und damit die Nase vorne.
Insgesamt hat sich dieser Anlass in Sursee etabliert und dazu geführt, dass selbst ehemalige Schülerinnen und Schüler der Kanti Sursee sich Ende November auf den Weg nach Sursee machen, um wieder die «Mathenachtluft» einzuatmen.
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