Text: Blog-Redaktion
Die Umstellung auf den Fernunterricht ab dem 16. März war für die Berufsbildung Luzern ein grosses Praxisexperiment in Sachen digitalen Unterrichts. Dass der Kanton Luzern schon seit Jahren auf die BYOD-Strategie gesetzt hat, erwies sich als richtiges Vorgehen und war von grossem Vorteil. Dennoch war es von Anfang an nicht klar, wie die Umstellung auf den Fernunterricht gelingen würde und ob es allenfalls weitere Massnahmen gebraucht hätte. Deshalb hat die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung DBW bereits in «Coronawoche 5» eine kurze Umfrage lanciert.
Insgesamt fällt die Zwischenbilanz zum Fernunterricht bei Lernenden und Lehrpersonen gleichermassen positiv aus: Rund 740 (70 %) Lehrpersonen und 4'000 (33 %) Lernende haben sich daran beteiligt.
Zentrale Umfrage-Ergebnisse zum Fernunterricht an Berufsfachschulen
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Die Mehrheit der Lehrpersonen (76%) und Lernenden (74%) sind mit Fernunterricht zufrieden bzw. sehr zufrieden.
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Die Phase des Fernunterrichts wird jedoch auch von beiden Seiten als belastend wahrgenommen (Lernende: 46%, Lehrpersonen: 60%).
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Durch die Phase des Fernunterrichts wurde der Wert des Präsenzunterrichts erkannt, aber auch die Möglichkeiten und Grenzen des Fernunterrichts erlebt.
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Falls der Fernunterricht weitergeführt werden würde, wünschen sich die Lernenden prioritär «mehr persönlichen Kontakt mit der Lehrperson».
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Aus Sicht der Lehrpersonen wären geeignete «Prüfungstools» und «verstärkter Austausch unter den Lehrpersonen» hilfreich.
- Summarisch erwiesen sich aus Sicht der Lernenden als positiv: die gute Erreichbarkeit der Lehrpersonen, deren Engagement und Motivation sowie das selbstständige und konzentrierte Arbeiten, das durch den Fernunterricht zwangsläufig gefördert wird. Lernende schätzen ausserdem die Gelegenheit, durch den digitalen Unterricht vermehrt digitale Lernformen zu erproben. Als positiv heben sie auch den Zeitgewinn durch den Wegfall des Schulweges. Sie bemängeln aber auch die zu hohe Arbeitsbelastung und organisatorische, strukturelle sowie technischen Probleme.
- Summarisch ziehen die Lehrpersonen aus dem Fernunterricht folgende Bilanz: sie betonen das grosse Engagement der Lernenden oder der eigene Kompetenzzuwachs im digitalen Bereich. Viele sehen
in der gegenwärtigen Situation auch eine Chance, eine persönliche Weiterbildung im digitalen Unterrichten zu erleben und neue Unterrichtsformen auszuprobieren. Diese neuen Erfahrungen wollen
viele Lehrpersonen in den regulären Schulalltag einfliessen zu lassen. Sie halten jedoch auch fest, dass ihnen im Fernunterricht der persönliche Kontakt zu den Lernenden fehlt. Weiterhin sind
viele Lehrpersonen der Meinung, dass der Fernunterricht den Präsenzunterricht nicht ersetzten kann.
Zum Bericht Online-Umfragen Fernunterricht in Zeiten von Corona
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