Text: Blog-Redaktion, fachliche Unterstützung von Angela Kaufmann, LUSTAT Statistik Luzern
Infografik: LUSTAT 2021
Ein reicher Fundus zur Luzerner Bildungslandschaft bietet die aktuelle Infografik von LUSTAT Statistik Luzern. Hier sind Antworten zu Schülerzahlen, Bildungsabschlüssen und Weiterbildungsquoten zu finden – mit vielen Links zu weiterführenden Detailzahlen.
Der Bildungsstand der Luzerner Bevölkerung hat sich in den letzten 30 Jahren verändert: signifikant mehr Menschen haben im Jahr 2019 einen Hochschulabschluss oder eine höhere Berufsbildung als noch etwa im Jahr 1990. Den Luzernerinnen und Luzernern steht gerade auf Tertiärstufe heute eine ausdifferenziertere Bildungslandschaft zur Verfügung. Mit der Gründung der Geisteswissenschaftlichen Fakultät (1993) und anschliessend der Uni Luzern (2000) sowie der HSLU (1997) und der Pädagogischen Hochschule (ab 2003) hat der Kanton Luzern die Hochschulbildung massgeblich vorangetrieben.
Während im Jahr 1990 der Anteil der Luzernerinnen und Luzerner mit Hochschulabschluss 14 Prozent betrug, ist er im 2019 mehr als doppelt so hoch auf 33 Prozent angewachsen. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil Personen, die «nur» die obligatorische Schulzeit abgeschlossen hat ohne eine weiterführende Schule zu besuchen, fast um die Hälfte gesunken.
Zufriedenheit mit Ausbildung
9 von 10 Luzernerinnen und Luzerner sind laut der kantonalen Bevölkerungsbefragung mit ihrer Ausbildung über alle Stufen hinweg zufrieden. Die Zufriedenheit hängt von der Nationalität und auch vom erreichten Bildungsniveau ab: Je tiefer das Bildungsniveau, desto geringer ist die Zufriedenheit mit der Qualität der eigenen Ausbildung. Siehe dazu die Daten aus der Bevölkerungsbefragung 2019 zur Zufriedenheit, ab S. 38.
Hohe Quote Sekundarstufen-Abschlüsse
Rund 94 Prozent aller Luzerner Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zu 25 Jahren hatten 2019 einen Abschluss auf Sekundarstufe II erworben, 73 Prozent einen Abschluss der beruflichen Grundbildung und 21 Prozent einen allgemeinbildenden Abschluss (Maturität, Fachmittelschule). Gesamtschweizerisch liegt der Anteil Sekundarschul-Abschlüsse mit 91 Prozent niedriger.
Obligatorische und nachobligatorische Schule
Im Schuljahr 2020/21 befanden sich insgesamt 85'587 Personen in einer Ausbildung im Kanton Luzern.
Rund 45’000 Kinder besuchen die obligatorische Schule (von Kindergarten bis Sekundarstufe I). Der Anteil fremdsprachiger Kinder beträgt 28 Prozent. 71.6 Prozent der Kinder haben Deutsch als Erstsprache, gefolgt von Sprachen aus der Balkan-Region. (Details: LINK). 19'705 Lernende besuchen nachobligatorisch eine Berufs- oder Maturitätsschule auf der Sekundarstufe II. Weitere rund 20'800 Studierende sind an einer der Luzerner Hochschulen eingeschrieben oder besuchen eine höhere Berufsbildung an einer hiesigen Schule.
Tertiärstufe: höhere Berufsbildung und Hochschulen
Studierende der Hochschule Luzern und der Universität Luzern
Auf Tertiärstufe, zu der die Höhere Berufsbildung sowie die Hochschulen (Universität Luzern, Hochschule Luzern und Pädagogische Hochschule Luzern) gehören, befinden sich insgesamt 20'802 Personen in einem Studium. Rund 62 Prozent oder 12'955 Personen besuchen eine Hochschule – davon sind 19 Prozent (2497) an der PH Luzern, 25 Prozent (3206) studieren an einer der fünf Fakultäten der Universität Luzern und 56 Prozent (7280) an der Hochschule Luzern. Zu den übrigen rund 38 Prozent zählen die 7'847 Personen, die sich in der höheren Berufsbildung befinden.
Über 10'000 Lehrpersonen
Kanton Luzern ist ein wichtiger und vielfältiger Bildungsstandort mit hoher Beschäftigung. Rund 10'500 Personen (Quelle: LUSTAT) unterrichten auf verschiedenen Stufen und im unterschiedlichen Arbeitspensum. In der obligatorischen Schule sind das rund 5'158 Lehrkräfte, auf Sekundarstufe II 1'877 und auf Tertiärstufe A (Hochschulen inkl. administrativem und technischem Personal) 3'013 Personen.
LINK zu Statistik-Panorama Luzern (laufend aktualisierte Version)
Alle Informationen von LUSTAT Statistik Luzern zum Bildungsbereich: Website LUSTAT
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Abigail Buss (Freitag, 13 Mai 2022 18:58)
Zählt man die Lehrkräfte zusammen ergibt sich 10048 Lehrkräfte + und nicht 10500 wie im Text ausgesagt. Da bei den Hochschulen das administrative und technische Personal mitgerechnet wurde, ergeben sich wohl keine 10'000 Lehrkräfte. Schade, ein bisschen mehr Mathematik würde wohl nicht schaden. �
Blog-Redaktion (Mittwoch, 18 Mai 2022 16:44)
Vielen Dank für das aufmerksame Lesen und diesen Hinweis. Es ist korrekt: das Total der Lehrpersonen (10'529 Personen) errechnet sich nicht aus der Summe der im Text aufgezählten Lehrkräfte der obligatorischen Schule, der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe A.
Zu den 10'529 Personen zählen noch 523 Lehrkräfte der höheren Fachschulen (Tertiärstufe B), die im Text nicht explizit erwähnt sind.
Addiert man jetzt die Lehrkräfte aller Schulstufen zusammen, kommen wir auf eine Summe von 10'571 Personen und haben eine Differenz von 42 Personen zum obigen Total. Der Grund dafür ist, dass manche Lehrpersonen auf mehreren Schulstufen unterrichten (z.B. auf der obligatorischen Schulstufe wie auch auf der Sekundarstufe II oder in der Tertiärstufe A und B). Diese Personen werden bei Auszählungen nach Schulstufe in jeder Schulstufe, in der sie unterrichten, gezählt. Im Total werden sie aber nur einmal ausgewiesen, da es sich ja um Personen und nicht um Stellen handelt.