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Kanti Willisau: «Lange Nacht der Mathematik» mit Frühlingsrollen

Text: Anita Bieri, Medienverantwortliche Kantonsschule Willisau

Fotos: Claudia Möri, Mathematiklehrerin und Organisatorin des Anlasses

Zum vierten Mal machte die Kantonsschule Willisau dieses Jahr mit am internationalen Wettbewerb «lange Nacht der Mathematik». 83 Schülerinnen und Schüler waren am Freitag 18. November ab 18:00 bereit für die Knobelnacht, die für ein paar schlaue Köpfe bis halb drei Uhr früh dauerte. Gefragt war logisches Überlegen, Kombinationsfähigkeit und kreatives Denken. Energie spendeten die traditionellen Frühlingsrollen für alle.

Pünktlich um 18:00 trafen am vergangenen Freitag online die ersten Aufgaben ein und die 83 Willisauer Schülerinnen und Schüler konnten mit Lösen beginnen - zusammen mit neun Lehrpersonen der Fachschaften Mathematik und Physik. Aufgeteilt in verschiedene Altersstufen kann man sich in maximal drei Runden, die aus verschiedensten Aufgaben bestehen, im Wettbewerb messen und eine Rangliste im Internet informiert laufend über die Ergebnisse der teilnehmenden Schulen. 

Kantonsschule Willisau
1. Klässlerinnen beim gemeinsamen Lösen einer Aufgabe...
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...und 4. Klässler beim Diskutieren des Lösungsweges.

Freude und Spass an der Mathematik wecken

«Ich finde den Anlass super, weil wir im Fach Mathi mal Gelegenheit haben, in einem speziellen Rahmen gemeinsam Probleme zu lösen. Man lernt viel über mathematisches Denken dabei. Auch die Lehrpersonen kennen nicht einfach die Lösungen, sondern knobeln mit oder geben Hinweise, worauf man evtl. auch noch achten könnte. Man begegnet sich einfach auf einer anderen Ebene, das gefällt mir und auch den anderen Lehrpersonen.» So beschreibt Mathematiklehrerin Claudia Möri, die den Anlass in diesem Jahr organisiert hat, die Stimmung.

Und so sehen das auch die Schülerinnen und Schüler. Fabienne Fuchs aus der Abschlussklasse G19c, ist schon zum dritten Mal mit dabei. Ihr gefällt diese spezielle Stimmung. «Es sind alles Leute hier, die gerne Mathematik haben und gerne knobeln. Das alleine macht es schon speziell», beschreibt sie den Abend. «Es ist nicht normale Schulmathematik und wir bekommen so einen ganz anderen Zugang zu mathematischen Problemen. Und es ist lustig zu sehen, dass die Lehrpersonen die Aufgaben teilweise auch nur schwer lösen können und miteinander über Ansätze und mögliche Lösungswege diskutieren.»

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Ob's so funktioniert? Kreative Ideen sind gefragt.

Nur gemeinsam kommt man ans Ziel

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Geteiltes Wissen: Eine 6. Klässlerin hilft einer 1. Klässlerin.

Zusammenarbeit, Kombinationsfähigkeit und vernetztes Denken sind für das Lösen der Aufgaben gefragt. Dabei holen sich die Jugendlichen Hilfe, wo sie nur können, auch bei anderen Schülerinnen und Schülern. Gemeinsam lösten beispielsweise Erst- und Sechstklässlerinnen die Aufgaben der untersten Alterskategorie. Der Anlass ist darum für die Schulkultur und den Zusammenhalt sehr wertvoll. Dazu gehört auch, dass die Schule die Verpflegung organisiert und offeriert. Als Highlight bezeichnet beispielsweise Fabienne Fuchs die Frühlingsrollen, welche die Frau eines Lehrers selbst macht. «Darauf freue ich mich immer und die würden mir fehlen.» Dem Zweitklässler Elia Isenschmid gefällt besonders, «dass man mit seinen Freunden am Tisch sitzt und rätselt, aber auch über viele andere Themen sprechen kann, als die aktuelle Aufgabe.» 

Bis spät abends an der Schule – mit mehr oder weniger Erfolg, aber mit gutem Gefühl

«Für einmal bis spät nachts in der Schule zu sein, hat ja auch seinen ganz besonderen Reiz», findet Alena Kammermann, aus der 6. Klasse, die zusammen mit drei weiteren Kolleginnen und Kollegen sowie drei Lehrpersonen bis um 2:30 geknobelt hat. Für die Meisten war aber früher Schluss. 

Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse dürften bis 22:00 Uhr an den Aufgaben tüfteln, die 3. Klassen bis 23:00. Für die unter 18-Jährigen der 4. – 6. Klassen endet die Mathenacht um spätestens 01:00 Uhr., diejenigen ab der 5. Klasse, die älter als 18 Jahre alt sind, könnten bis um 8 Uhr des Folgetages an der Schule bleiben.

Die 1. Klassen, welche recht schwere Aufgaben zu lösen hatten, kamen nicht über Runde eins hinaus. Die anderen Stufen erreichten alle die zweite Runde, aber bis in Runde drei kam niemand. Fabienne Fuchs ging kurz nach 23:00 nach Hause. «Wir waren am Ende der ersten Runde und ich konnte nicht mehr. Das viele Überlegen macht müde und irgendwann lässt die Konzentration einfach nach und die Motivation sinkt auch etwas, wenn man bei einer Problemstellung nicht weiterkommt», resümiert sie.

Für Fabienne Fuchs war es die letzte «lange Nacht der Mathematik». Sie wird die Schule im kommenden Sommer mit der Matura abschliessen. Viele andere Teilnehmende freuen sich aber schon auf die Fortsetzung. Der Viertklässler Damian Kunz sagt: «Ich war das erste Mal da, aber ging mit einem guten Eindruck nach Hause. Es wird, glaube ich, nicht mein letztes Mal gewesen sein.»

Mathematik-Lehrerin Tamara Zimmermann gibt  den 2. Klässlern Tipps
Mathematik-Lehrerin Tamara Zimmermann gibt den 2. Klässlern Tipps
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Yes! Lösung gefunden und erfolgreich eingegeben.


Den Wettbewerb «lange Nacht der Mathematik» gibt es schon seit 1971. Inzwischen nehmen über 17’000 Lernende aus rund 390 Schulen teil. Die meisten davon sind aus Deutschland, von wo aus der Wettbewerb lanciert wurde. Am diesjährigen internationalen Event vom Freitag/Samstag, 18.11./19.11.2022 machten Schülerinnen und Schüler der Kantonsschulen Reussbühl Luzern, Alpenquai Luzern, Beromünster, Seetal, Sursee und Willisau mit.


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