Text: Blog-Redaktion
Bilder: Gymnasium St. Klemens
Eine Bewerbung zusammenstellen, einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben verfassen und dann in einem Vorstellungsgespräch erste Bewerbungserfahrungen machen: Im Rahmen des Studienwahl-Portfolios am Gymnasium St. Klemens stellen sich die Schülerinnen und Schüler einem simulierten Auswahlverfahren und sammeln so wichtige Erkenntnisse für ihre spätere Studien- und Berufswahl.
Das Gymnasium bereitet die Schülerinnen und Schüler auf die Studierfähigkeit vor und bietet eine breite Ausbildung mit Vertiefungsmöglichkeiten an. Das «Klemi» hat sich mit seiner Leitidee «Lebensweltorientierung» auch die Vorbereitung auf das Berufsleben zum Ziel gesetzt. Deshalb gehören praktische Erfahrungen in der Berufswelt und die Auseinandersetzung mit der eigenen Studien- und Berufswahl zur Ausbildung. Das Gymnasium St. Klemens bietet dazu im 2. Schuljahr neu ein «simuliertes Bewerbungsverfahren» für die Jugendlichen an.
Alena Geissbühler: «Ich fand dieses Projekt sehr lehrreich und das simulierte Bewerbungsgespräch war eine gute Übung.»
Lio Lampkowski: «Man musste sich richtig vorbereiten und es kam einem echten Bewerbungsgespräch sehr nah.»
Start schon in der 1. Klasse
Initiiert wird das Studienwahlportfolio bereits in der ersten Klasse mit der Stärken- und Interessenfindung und der Begleitung für die Wahl des Schwerpunktfachs. Dazu gibt es verschiedene spezifische Arbeitsaufträge, die sowohl schulische wie auch ausserschulische Tätigkeiten reflektieren. In der 2. Klasse wird es dann konkret. Die Schülerinnen und Schüler absolvieren in den Sommerferien ein dreiwöchiges Praktikum in einem Betrieb, im Gesundheitsbereich oder einer sozialen Institution. Als Vorbereitung auf das Praktikum und den Einstieg in die Berufswelt wird ein simuliertes Bewerbungsverfahren durchgeführt.
Auswahl von sieben fingierten Stellen
Die simulierten Bewerbungsverfahren fanden dieses Jahr zum ersten Mal statt. In einer Jobbörse wurden den Zweitklässlerinnen und Zweitklässlern in sieben Berufsfeldern fingierte Stelleninserate angeboten, für die sie sich bewerben konnten. Als Fachpersonen hatten sich sechs Stiftungsräte des Klemi und ein Prorektor einer Höheren Fachschule zur Verfügung gestellt, sie führten mit je vier bis sechs Schülerinnen und Schülern die Bewerbungsgespräche durch.
So auch Bruno Wicki, Leiter Schindler Berufsbildung und Stiftungsratspräsident des Gymnasium St. Klemens: «Es war eindrücklich, wie sich die jungen Leute mit ihren Dossiers und im Gespräch ins Zeug gelegt hatten, um mit ihrer Bewerbung Erfolg zu haben!», meint er. «Ich habe damit auch einen spannenden Einblick in ihre Überlegungen zur Studienwahl erhalten und zugleich interessierte und engagierte Schülerinnen und Schüler kennengelernt». Die Fachpersonen konnten ihrerseits mit Fragen zu ihrer eigenen Ausbildung und Berufswahl konfrontiert werden – eine Gelegenheit, die die jungen Bewerberinnen und Bewerber rege nutzen.
Wanja Langenegger: «Dieses Projekt war eine gute Sache. Die erhaltenen Rückmeldungen zum Bewerbungsschreiben und zum Gespräch sind lehrreich und werden mir im Berufsleben nützlich sein.»
«Braucht Mut und auch etwas Überwindung»
Rektorin Tanja Hager ist überzeugt, dass die Lernenden damit einen wichtigen Schritt in ihrer Lernbiografie machen: «Sie müssen sich in diesem Bewerbungsverfahren mit ihren eigenen Berufswünschen auseinandersetzen und sich im Vorstellungsgespräch einer externen Fachperson präsentieren – das braucht schon etwas Mut und vielleicht auch ein bisschen Überwindung. Aber sie erhalten so unmittelbare Feedbacks zu ihren Unterlagen und ihrem Auftreten, die sie für ihre Persönlichkeitsentwicklung gut nutzen können.»
Vorbereitet wurden die Bewerbungsrunden mit einem Lehrpersonen-Team und der Schulleitung. Zwei Tage nach den Gesprächen fand die feierliche «Job-Vergabe» bzw. Preisverleihung statt. Die Expertinnen und Experten hatten oft die «Qual der Wahl» beim Entscheid für die beste Kandidatin oder den geeignetsten Kandidaten.
Nach dem Praktikum, also in der 3. Klasse, verfassen die Schülerinnen und Schüler einen Praktikumsbericht mit Reflexion, besuchen den Studienwahlparcours des BIZ und im 4. Jahr konkretisieren die Schülerinnen und Schüler an drei Uni-Besuchstagen und am von Ehemaligen organisierten Studien-Marktplatz ihren weiteren Bildungsverlauf.
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