Text: Samuel Wegmann / Blogredaktion
Grafiken: Bildungsbericht 2024 / LUSTAT Statistik Luzern
Rund 9'500 Luzernerinnen und Luzerner studieren heute an einer Schweizer Hochschule, und ihre Zahl steigt weiter. Immer weniger wählen die Universität, während der Anteil an Fachhochschulen FH wächst und die pädagogischen Hochschulen PH stabil bleiben. Gleichzeitig verzeichnen die Universität Luzern, FH und PH zusammen über 15'000 Studierende und wachsen weiter. Im vierten Teil der Artikelserie rund um den aktuellen Bildungsbericht zeigt Samuel Wegmann von LUSTAT Statistik Luzern, was dieser Trend für den Bildungsstandort Luzern bedeutet.
In Kürze:
- Immer mehr Luzernerinnen und Luzerner studieren, anteilmässig häufiger an Fachhochschulen, seltener an Universitäten.
- Die meisten Maturandinnen und Maturanden studieren. Die gymnasiale Matura führt meist an die Universität, die Berufsmaturität an die Fachhochschule FH, die Fachmatura an die Pädagogische Hochschule PH.
- Rund 4 von 10 Luzerner Studierenden bleiben im Kanton, besonders viele an der PH und FH.
- FH- und PH-Studien werden auf Bachelorstufe häufiger in der Regeldauer abgeschlossen als an der Universität.
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Alle drei Luzerner Hochschulen wachsen, wobei die PH Luzern unter ihnen den höchsten Marktanteil in der Schweiz hat.
Rund 95 Prozent der Luzerner Lernenden mit gymnasialer Maturität und rund 70 Prozent der Lernenden mit Berufsmaturität beginnen mit einem Studium.
Im Bildungsbericht wird gezeigt, dass die Luzerner Maturandinnen und Maturanden meistens den Hochschultyp wählen, der ihrem Vorwissen entspricht. Personen mit gymnasialer Maturität setzen also meistens den allgemeinbildenden Weg fort und wählen ein Studium an einer universitären Hochschule.

Der Bildungsweg von Personen mit Berufsmaturität führt vermehrt an eine praxisorientierte Fachhochschule und Personen mit Fachmaturität starten am häufigsten mit einem Studium an einer pädagogischen Hochschule. Im vergangenen Jahrzehnt ist der Anteil der Studierenden, die keinen gradlinigen Bildungsverlauf aufweisen, grösser geworden. Damit ist der Anteil der Studierenden gemeint, die nicht über eine gymnasiale Maturität verfügen, die ihnen den direkten Zugang zur Universität ermöglicht hätte.
Rund die Hälfte der Luzerner Studierenden ist an einer Universität eingeschrieben
Im Studienjahr 2022/23 besuchten rund 9'500 Luzernerinnen und Luzerner eine Schweizer Hochschule. Rund die Hälfte von ihnen war an einer universitären Hochschule eingeschrieben. Etwas mehr als ein Drittel hatte sich für ein Studium an einer Fachhochschule entschieden und etwas mehr als jede/r Zehnte für ein Studium an einer pädagogischen Hochschule. Im längerfristigen Vergleich nahm der Anteil der Universitäten etwas ab, der Anteil der Fachhochschulen hingegen zu.

Rund 4 von 10 Luzernerinnen und Luzernern studieren an einer der Luzerner Hochschulen
Rund 4 von 10 Luzerner Studierenden sind an einer der drei Hochschulen im Kanton Luzern eingeschrieben. Am häufigsten bleiben die Luzernerinnen und Luzerner für ein Studium an der pädagogischen Hochschule im Kanton (79%), danach folgt das Studium an der Fachhochschule (56%). Knapp ein Fünftel (16%) aller Luzerner Universitätsstudierenden war an der eigenen Universität eingeschrieben.

Wird der Kanton für das Studium verlassen, dann erfolgt ein ausserkantonales PH-Studium meistens an der PH Zürich und ein ausserkantonales FH-Studium am häufigsten an der Zürcher, der Berner Fachhochschule oder der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die FH-Studierenden belegen ausserkantonal am häufigsten Ausbildungen in den Bereichen Wirtschaft/Dienstleistungen sowie Gesundheit.
An der eigenen Universität wird am häufigsten das Fach Recht belegt: Mehr als die Hälfte der Luzerner Rechtsstudierenden war an der Universität im eigenen Kanton immatrikuliert. Die Universität Luzern ist keine Volluniversität und deckt nicht alle Studienrichtungen ab. Fast ein Viertel der ausserkantonalen Universitätsstudierenden belegt naturwissenschaftliche oder technische Fächer, die im Kanton Luzern nicht studiert werden können. Besonders häufig wird die Universität Zürich, die ETH Zürich oder die Universität Bern als ausserkantonaler Studienort gewählt. Der Anteil der Luzerner Studierenden an ausserkantonalen universitären Hochschulen ist tendenziell kleiner geworden.

FH- und PH-Studium werden häufiger als Uni-Studium innerhalb der Regeldauer abgeschlossen
Von den Luzernerinnen und Luzernern, die im Jahr 2018 ein universitäres Studium begonnen hatten, erlangte weniger als ein Drittel (31%) innerhalb von sieben Semestern einen Bachelorabschluss. Im Zehnjahresvergleich ist dieser Anteil stabil geblieben.
An den Fachhochschulen und den pädagogischen Hochschulen erlangte mehr als die Hälfte der Studierenden innerhalb dieses Zeitraums einen Bachelorabschluss (55%). Der Anteil ist tendenziell kleiner geworden, langfristig ist aber kein eindeutiger Trend erkennbar.
Alle drei Luzerner Hochschulen sind in den letzten Jahren gewachsen
Der Kanton Luzern hat eine eigene Universität, eine Fachhochschule sowie eine pädagogische Hochschule. Die grösste tertiäre Bildungsinstitution im Kanton ist die Hochschule Luzern (Fachhochschule Zentralschweiz) mit rund 8'900 Studierenden (inkl. Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik am Standort Rotkreuz). Es folgen die Universität Luzern mit rund 3'400 Studierenden sowie die Pädagogischen Hochschule Luzern mit rund 2'700 Studierenden.
An allen drei Luzerner Hochschulen nahm die Zahl der Studierenden in den vergangenen zehn Jahren zu. Besonders deutlich war die Zunahme an der Pädagogischen Hochschule Luzern, an welcher sich sowohl vermehrt Luzerner Studierende als auch ausserkantonale Studierende immatrikulierten.
PH Luzern hat von allen drei Hochschulen den höchsten Marktanteil
Im Studienjahr 2022/23 betrug der schweizweite Marktanteil der Universität Luzern rund 2 Prozent (gemessen am Total aller Studierenden der Schweizer Universitäten). Er ist im Lauf von zehn Jahren um 0,1 Prozentpunkt gestiegen. Am meisten Studierende waren an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät eingeschrieben (rund 1'300 Pers.), gefolgt von der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (rund 700 Pers.). Über alle Fachbereiche betrachtet nahm der Anteil der ausländischen Studierenden in den vergangenen zehn Jahren um 2,9 Prozentpunkte auf knapp 17 Prozent zu.
Der Marktanteil der HSLU lag im Jahr 2022 bei rund 10,6 Prozent (gemessen am Total aller Studierenden der Schweizer Fachhochschulen). Auch er nahm in den letzten zehn Jahren etwas zu (+0,9 Prozentpunkte). Am meisten Studierende waren im Studienjahr 2022/23 am Departement Wirtschaft eingeschrieben (rund 3'200 Pers.), gefolgt vom Departement Technik und Architektur (rund 1'900 Pers.).
Von allen Luzerner Hochschulen hat die PH Luzern den höchsten Marktanteil in der Schweiz. Im Jahr 2022 wurde der Höchstwert von rund 11,5 Prozent erreicht (gemessen am Total aller Studierenden der pädagogischen Hochschulen der Schweiz). Im vergangenen Jahrzehnt nahm er um 0,8 Prozentpunkte zu. Die PH Luzern ist die viertgrösste pädagogische Hochschule der Schweiz.
Mehrheit der Absolvierenden der Luzerner Hochschulen gliedern sich innert fünf Jahren in den Arbeitsmarkt ein
Wie gut gelingt den Abgängerinnen und Abgängern der Luzerner Hochschulen den Eintritt in den Arbeitsmarkt? Die Absolventenbefragung des Bundesamts für Statistik zeigt, dass sich die überwiegende Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen der Luzerner Hochschulen im Lauf von fünf Jahren nach Abschluss in den Arbeitsmarkt eingliedern konnte. Im Rahmen dieser Erhebung wurden Personen befragt, die ihr Studium im Jahr 2018 an einer Hochschule im Kanton Luzern abgeschlossen hatten.
Weitere Informationen im LUSTAT-Bildungsbericht

Der Luzerner Bildungsbericht liefert weitere Informationen zu den Luzerner Studierenden sowie zur Entwicklung des Hochschulstandorts Luzern. Ergänzend stehen ein Erklärfilm, eine druckbare Zusammenfassung und ein interaktives Infopanorama zur Verfügung.
Vertiefte Einblicke in den Luzerner Bildungsbericht:




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