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Qualitätsmanagement an den Luzerner Musikschulen

Text: Pirmin Hodel, Beauftragter Musikschulen Dienststelle Volksschulbildung DVS

Bilder: DVS

Die Luzerner Musikschulen haben ein umfassendes Qualitätsmanagement (QM) erhalten. Es hat zum Ziel, die Musikschul- und Unterrichtsqualität zu sichern und eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. Am Vernetzungsvormittag des Verbandes für die Musikschulen des Kantons Luzern und an der Musikschulleitungskonferenz wurde das Qualitätsmanagement vorgestellt und den kommunalen Musikschulen übergeben.

Hodel Pirmin
Pirmin Hodel, Beauftragter Musikschulen in der DVS

Gesellschaftliche Veränderungen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse machen es nötig, die Musikschul- und Unterrichtsqualität stetig weiterzuentwickeln. «Deshalb haben wir in einer Projektgruppe den Orientierungsrahmen Musikschulqualität entwickelt», sagt Pirmin Hodel, Beauftragter Musikschulen bei der Dienststelle Volksschulbildung. In der Projektgruppe waren auch die Musikschulen vertreten. «Gerade beim Thema Qualität ist es wichtig, eng mit den Fachleuten aus der Praxis zusammenzuarbeiten, um so ein gemeinsames Qualitätsverständnis zu etablieren», so Hodel weiter. Der Orientierungsrahmen Musikschulqualität bildet - zusammen mit dem Qualitätskreislauf und verschiedenen Instrumenten - die Basis des Qualitätsmanagements.

Was ist gute Musikschulqualität?

Der Orientierungsrahmen Musikschulqualität beschreibt, was unter guter Musikschulqualität zu verstehen ist. Er bildet die Grundlage für die Sicherung und Weiterentwicklung von Musikschule und -unterricht.

 

Der Orientierungsrahmen ist in drei Qualitätsdimensionen (EFQM-Modell) gegliedert:

1. Ausrichtung: Führung und Management

2. Realisierung: Bildung und Erziehung

3. Ergebnisse: Ergebnisse und Wirkung


Jede Qualitätsdimension beinhaltet verschiedene Qualitätsbereiche und –teilbereiche, innerhalb derer die jeweiligen Qualitätsansprüche beschrieben sind. «Wir erheben jedoch nicht den Anspruch, dass die Musikschulen alle Qualitätsansprüche vollumfänglich erfüllen. Der Orientierungsrahmen zeigt vielmehr die Zielrichtung auf, in welche sich die Musikschulen in unterschiedlichem Tempo und mit unterschiedlichen Mitteln hinbewegen sollen», präzisiert Pirmin Hodel, Beauftragter Musikschulen bei der Dienststelle Volksschulbildung.

Musikschule Luzern
Kinder im Musikschulunterricht in der Gemeinde Ebikon

Qualitätskreislauf und Instrumente

Der Qualitätskreislauf bildet die Grundlage für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess aller Aktivitäten der Musikschule und im Unterricht. Er setzt sich aus den vier Phasen Planen, Umsetzen, Überprüfen und Verbessern zusammen.

Die Musikschul- und Unterrichtsentwicklung werden von der Schule anhand definierter Ziele geplant, umgesetzt, überprüft und verbessert. Die Musikschulen richten ihr Qualitätshandeln bewusst entlang des Qualitätskreislaufes aus. Im Idealfall werden die vier Phasen auf allen Ebenen des Systems angewendet und aufeinander abgestimmt (z.B. Musikschule, Fachschaft, Instrumentengruppe und Einzelperson).

 

Zur Umsetzung des Qualitätsmanagements steht den Schulen eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfügung. Sie werden zur Erreichung der Ziele in den vier Phasen des Qualitätskreislaufes angewendet. Es sind dies: Leitbild, Leistungsauftrag, Beurteilungs- und Fördergespräch, Weiterbildung, interne Evaluation, professionelle Lerngemeinschaften sowie das 360°-Feedback. Ergänzend zu diesen Instrumenten setzen die Musikschulen, entsprechend ihren kommunalen Rahmenbedingungen, eigene Instrumente zur Musikschul- und Unterrichtsentwicklung ein.

Weiterführende Informationen und Beispiele sind auf den Merkblättern der Dienststelle Volksschulbildung erläutert: Instrumente - Kanton Luzern

Musikschulen als lernende Institutionen

Musikschulen Luzern
Musikschulunterricht soll auch Spass machen

Alle an der Musikschule Beteiligten übernehmen Qualitätsverantwortung und tragen aktiv die Qualitätsentwicklung mit. Die Musikschulen passen die Instrumente und deren Anwendung auf ihre spezifischen Rahmenbedingungen und Bedürfnisse an. Damit wird die Wirkung des Qualitätsmanagements erhöht. «Musikschulen verstehen sich als lernende Institutionen und nutzen das Qualitätsmanagement für eine systematische Weiterentwicklung. Sie beziehen die Anliegen des Umfeldes und des Sozialraumes ein, reflektieren die eigene Arbeit systematisch und beheben allfällige Schwachstellen», erläutert Pirmin Hodel.

Zusammenarbeit Musikschulen und Kanton bewährt sich

Beim Projekt «Qualitätsmanagement an Musikschulen» zeigte sich einmal mehr die gute Zusammenarbeit zwischen den Musikschulen und dem Kanton Luzern. Laut Pirmin Hodel konnten Musikschulverband, Gemeindeverband und Musiklehrpersonenverband im Rahmen von informellen Vernehmlassungen zu den QM-Grundlagen Stellung nehmen. «Das hat sich bewährt und garantiert eine breite Akzeptanz und Abstützung», freut sich Hodel.

 

 

Link zum Thema auf der DVS-Website: Qualitätsmanagement an Musikschulen - Kanton Luzern

 

Mitglieder der Projektgruppe Qualitätsmanagement:

Heinz Dürger und Manuel Imhof (Musikschulleiter)

Christof Estermann (Instrumentallehrer)

 

Yvonne Burri und Pirmin Hodel (Dienststelle Volksschulbildung).

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