Text: Acker Schweiz
Fotos: Rahel Birrer, Klassenlehrerin Primarschule Ruswil
Mit dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie erleben Kinder mit allen Sinnen, wo unsere Lebensmittel herkommen. Sie entwickeln beim Gärtnern im Schulgarten Wertschätzung für die Natur und erwerben lehrplanrelevante Kompetenzen. Ein Erlebnisbericht aus Ruswil.
In Ruswil läutet die Schulglocke. Doch die Zimmer bleiben leer. Grund dafür ist der bestehende Schulgarten, wo eine Schar 6. Klässlerinnen und –klässler zu entdecken ist. Vor dem Garten mit den neun Beeten stehen die Lehrerin Rahel Birrer und der AckerCoach Philipp Z`Rotz mit den Kindern im Kreis. Mit gespitzten Ohren hören alle Philipp zu, denn er arbeitet bei Acker Schweiz und erklärt gerade, was sie heute als Klasse anpflanzen und ansäen werden. Dabei fragt er: «Weles Gmües hend ihr am liebschte?». Da gehen viele Hände auf einmal hoch, denn alle möchten erzählen. «Rüebli», sagt ein Mädchen. Da rufen andere in die Runde dazu: «Oh ja, ech ha au gern Rüebli!». «Chohlräbli iss ech zom Bispel gern», meinte ein anderer Schüler. Diese und weitere Gemüsekulturen wie Erbsen, Bohnen, Radieschen, Fenchel, Rande, Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Kürbisse oder Mangold sowie viele verschiedene Sorten werden an der Schule angebaut. Staunen liegt in der Luft, denn es gibt noch viel Gemüse zu entdecken!
Ackern macht den Kindern Spass
Vom Ackerwissen bis hin zu den AckerRegeln wurde bei der Einführung alles nochmals zusammen angeschaut. Dann durfte endlich gegraben und gepflanzt werden. In vier Gruppen aufgeteilt ging es an die Gartenarbeit. Die Kinder verteilten sich auf die unterschiedlichen Pflanzbeete, gruben fleissig Löcher für die Gemüsesetzlinge und zogen Rillen für die Radieschensaat. Schwupps noch die Setzlinge in die vorgewässerten Löcher gesetzt, gut angedrückt und sorgfältig die Radieschen gesät, schon waren alle Beete fertig bepflanzt. Es ist bereits das dritte Gartenjahr in Zusammenarbeit mit Acker Schweiz. «Die Gemüseackerdemie unterstützt uns super - vom Acker bis ins Schulzimmer», unterstreicht Lehrerin Rahel Birrer.
«Cha mer das ässe?», fragt eine Schülerin und zeigt dabei auf ein Beikraut neben dem einen Beet. Mit grossem Interesse begutachten die Kinder die umliegenden Wildkräuter wie Labkraut oder Knoblauchsrauke, die ganz Mutigen probieren sogar, wie es schmeckt. Der Wissenshunger der Kinder übers Gärtnern ist riesengross. Eine gelungene Pflanzung!
Lernen, woher das Essen kommt
Mit dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie erleben Kinder mit allen Sinnen, wo unsere Lebensmittel herkommen, entwickeln Wertschätzung für die Natur und erwerben lehrplanrelevante Kompetenzen. «Die Kinder sollen wieder lernen, woher das Essen kommt und erfahren, wie viel Arbeit aber auch Freude im Setzen, Pflegen und Ernten steckt», sagt Gregor Martius, Mitgründer von Acker Schweiz. «Aktuell ackern mehr als 30 weitere Lernorte schweizweit mit uns.» Acker Schweiz bietet nebst Hilfe beim Anlegen und Bepflanzen der Ackerflächen auch Online-Lehrmittel an.
Mit uns mitackern?
Unkompliziert, wirkungsvoll, bewährt – die GemüseAckerdemie ist ein mehrfach ausgezeichnetes Bildungsprogramm für Schulen. Die Kinder bauen gemeinsam mit ihren Lehrerpersonen eigenes Gemüse an. Dabei werden sie zu Nachhaltigkeitsprofis und Ernährungsexpertinnen und -experten.
Die GemüseAckerdemie ist in erster Linie ein Bildungsprogramm für die 3. bis 6. Klasse. Auch jüngere und ältere Jahrgänge ackern mit uns, aber es gilt die Einschränkung, dass wir unsere Bildungsmaterialien derzeit für die Lehrpläne der 3. bis 6. Klasse entwickelt haben. Eine weitere Differenzierung ist aber in Planung.
Interessierte Schulen und Lehrpersonen können sich online anmelden:
Anmeldung für Schulen
Anmeldung für Kitas und Kindergärten
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