Text: Thomas von Grünigen / Blogredaktion
Bilder: Ephraim Tännler / Tincan Agentur
Thomas Schurtenberger liebt die Natur. Er arbeitet für eine Firma im Gebäudeunterhalt, schneidet Sträucher und Hecken oder räumt Laub. Als Imker betreut er Bienenvölker und verkauft jedes Jahr bis zu 240 Kilo Honig. Die Jagd hat ihn gelehrt, die Stille zu geniessen – das hat ihn ruhiger und geduldiger gemacht. Im Gespräch erzählt er, dass all dies ohne gezielte Verbesserung seiner Grundkompetenzen nicht möglich gewesen wäre.
In Kürze:
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Thomas Schurtenberger hatte schon früh Mühe mit Lesen und Schreiben und litt darunter im Beruf und im Alltag.
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Ein Kollege ermutigte ihn, einen Kurs zu besuchen, und am Weiterbildungszentrum Kanton Luzern WBZ fand er ein unterstützendes und verständnisvolles Umfeld.
- Im Grundkompetenzen-Kurs lernte er genau das, was er für seine Arbeit, die Imkerei und die Jagd braucht, zum Beispiel E-Mails und Nachrichten sicher zu schreiben.
- Durch die Kurse wurde Thomas unabhängiger und gewann deutlich mehr Selbstvertrauen.
Thomas Schurtenberger, wann und wie haben Sie gemerkt, dass Lesen und Schreiben für Sie herausfordernd sind?
Es war von Anfang an schwierig. Beim Schreiben habe ich Buchstaben verdreht, beim Lesen habe ich nicht alles verstanden. Bis in meine Jugend schlängelte ich mich irgendwie durch. Während der Anlehre zum Landschaftsgärtner und später im Berufsleben stiess ich dann aber immer öfter an meine Grenzen. Das war belastend.
Was hat Sie dazu gebracht, einen Kurs zur Verbesserung der Grundkompetenzen zu besuchen?
Ein Kollege hatte bemerkt, wie ich schreibe. Er sagte zu mir: «Mach öppis!»
Wie haben Sie darauf reagiert?
Zuerst war ich enttäuscht und fand das beleidigend. Aber dann merkte ich: Der Kollege meint es gut mit mir.
Wie sind Sie auf das Kursangebot des Weiterbildungszentrums Kanton Luzern WBZ gestossen?
Ich habe das Angebot auf einer Webseite gefunden und angerufen. Dann durfte ich zu einem Gespräch vorbeigehen. Die Kursleitung beobachtete, wie ich lese und schreibe, und stufte mich ein – auf einem tiefen Niveau. Ich dachte, ich wäre besser.
Ein Kollege hatte bemerkt, wie ich schreibe. Er sagte zu mir: «Mach öppis!»
Thomas Schurtenberger
Wie war der Kursauftakt für Sie?
Es brauchte Mut hinzugehen. Ich war angespannt und wusste nicht, was die anderen von mir denken würden. Bald merkte ich, dass die Atmosphäre viel lockerer und freier ist als in einer Schule. Die Lehrpersonen waren sehr rücksichtsvoll. Und mir wurde bewusst, dass ich mit meinen Themen nicht allein bin. Das hat mich entlastet.
Was hat Ihnen der Kurs am WBZ konkret gebracht?
Die Lehrpersonen gingen auf meine persönlichen Bedürfnisse ein. Als Imker muss ich ab und zu E-Mails schreiben – für den Verein oder für die Behörden. Auf der Jagd schreibe ich meinen Kollegen per WhatsApp, auf welchem Hochsitz ich bin oder dass ich ein Tier erlegt habe. All das funktioniert jetzt besser. Dafür bin ich dankbar.
Die Kurse waren eine sehr positive Erfahrung für mich. Ich bin unabhängiger geworden und habe mehr Selbstvertrauen.
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