Text: Barbara Sutter, Dienststelle Volksschulbildung
Fotos: DVS
Das Übertrittsverfahren 2022 ist abgeschlossen und alle 4000 Schülerinnen und Schüler wissen, wohin sie nach den Sommerferien zur Schule gehen werden. Rund 80% wechseln an die Sekundarschule, 18.7 % ins Langzeitgymnasium. Diese Zahl ging um rund 1 Prozentpunkt zurück.
Die Gruppe der diesjährigen Sechstklässlerinnen und -klässler weist im Vergleich zu anderen Jahren eine Besonderheit auf: Die Knaben sind mit 53% klar in der Überzahl. Diese demografische Zusammensetzung scheint ein Zufall zu sein. Allerdings öffnet sie Raum für Spekulationen: Lässt sich beispielsweise die in diesem Jahr vergleichsweise tiefe Übertrittsquote von 18.7% ins Langzeitgymnasium damit begründen? Oder ist der höhere Anteil von Knaben im Niveau A im Fach Mathematik darauf zurückzuführen?
In den Niveaufächern Deutsch, Französisch und Englisch stellen hingegen die Mädchen den grösseren Anteil an Lernenden im Niveau A, die Knaben sind in diesen Fächern stärker im Niveau B vertreten.
Mehr Mädchen wechseln ans Gymnasium
Diesen Sommer wechseln weniger Schülerinnen und Schüler als auch schon in ein Langzeitgymnasium, nämlich 18.7 %, im Vorjahr waren es noch 19.5 %.
Unter 19% lag die Quote letztmals bei den Übertritten Ende Schuljahr 2016/17. Bei den Jugendlichen, die den gymnasialen Weg wählen, sind die Mädchen mit 53% einmal mehr in der Überzahl. Dieser langfristige Trend wurde lediglich im Vorjahr unterbrochen. Damals stellten die Knaben mit 51.5% die Mehrheit der gymnasialen Übertritte.
Dualer Bildungsweg ist attraktiv
Mehr als 80% der Sechstklässlerinnen und -klässler treten zu Beginn des neuen Schuljahres 2022/23 in eine Sekundarschule ein. Viele von ihnen werden später eine Berufslehre absolvieren und damit den dualen Bildungsweg einschlagen. Der konstant hohe Wert unterstreicht die Attraktivität der Sekundarschule. Diese erfuhr mit der Schaffung der Angebote BM SEK+ und dem Wahlfach Praxisplatz eine weitere Stärkung. Dazu beigetragen hat auch die erneut intensivierte und institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen der Primarschule und der Sekundarschule.
Übertrittsverfahren ist gut akzeptiert
Das Übertrittsverfahren im Kanton Luzern ist seit Jahren gut etabliert. Nur bei gut einem Prozent der Lernenden kamen Lehrpersonen und Eltern auf keinen gemeinsamen Nenner betreffend Übertrittsentscheid. Das zeigt, wie professionell und sorgfältig gearbeitet und kommuniziert wird. Tiefer sind dieses Jahr im Übrigen auch die Klassenwiederholungen und die Übertritte in eine Sonderschule: Repetierten letztes Jahr noch 19 Schüler/innen die 6. Klasse, sind es dieses Jahr lediglich noch sieben Kinder. Fünf Lernende - im Vorjahr waren es acht - werden in eine Sonderschule übertreten.
Weiterlesen:
- Medienmitteilung 14. Juni 2022: Übertrittsverfahren Primarschule - Sekundarstufe: Entscheide sind gefällt
- Detaillierte Zahlen zum Übertrittsverfahren 2022: LINK
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