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Weihnachtsgruss von Armin und Armin: Das «making-of» der Weihnachtskarte

Text: Regula Huber 

Bilder: Stefan Stadelmann, HPZS / Regula Huber  

Die diesjährige Weihnachtskarte von Bildungs- und Kulturdirektor Armin Hartmann hat ihre eigene, schöne Geschichte. Die Gestaltung hat Armin Emmenegger übernommen, ein Mitarbeiter mit Assistenzbedarf, der im Atelier des Heilpädagogischen Zentrums Schüpfheim arbeitet. Die beiden Armins haben sich im vergangenen Jahr mehrfach getroffen. Ein Rückblick auf das «making-of» der Karte.

Regierungsrat Armin Hartmann wendet sich auch dieses Jahr mit einem Weihnachtsgruss an die Mitarbeitenden im Bildungs- und Kulturdepartement, an die Lehrpersonen, Schulleitungen und das Verwaltungspersonal. Darin dankt er für die Zusammenarbeit und den täglichen Einsatz an den Schulen, in den zentralen Diensten und Schuladministrationen sowie in der Dienststelle Kultur mit ihren verschiedenen Abteilungen. «Mit dieser Arbeit und dem Teamgeist tragen alle massgeblich dazu bei, unsere gemeinsamen Ziele zu verwirklichen», schreibt Armin Hartmann.

Begegnung

HPZ Schüfpheim
Armin Emmenegger, der Gestalter der diesjährigen Weihnachtskarte, mit verschiedener seiner Werke.

Das Titelbild der Weihnachtskarte ist aus einer speziellen Begegnung entstanden. Armin Hartmann trifft anlässlich der Ausstellung «Kunstart EinzigArt» in der Kornschütte in Luzern auf Armin Emmenegger. 44 Kunstschaffende aus den Institutionen SSBL, Rodtegg, HPZ Schüpfheim und IG Arbeit stellten dort ihre Werke aus und liessen eine breite Öffentlichkeit an ihren Werken teilhaben. 

Von der Ausstellung zur Karte

«Sein dort ausgestelltes Bild der Alpabfahrt faszinierte mich. Im persönlichen Gespräch zeigte er sich mächtig stolz, den gleichen Vornamen wie ich zu tragen. Danke Armin – mir geht es Dir gegenüber genauso», beschreibt Bildungs- und Kulturdirektor Armin Hartmann den ersten Kontakt der beiden Armins. Ein paar Monate später trafen die Beiden wieder aufeinander, am Frühlingsfest im HPZ Schüpfheim. Hartmann: «Er erinnerte sich sofort an mich. Diese Begegnungen liessen den Entschluss in mir reifen, Armin meine diesjährige Weihnachtskarte gestalten zu lassen.»

Das Bild Moorlandschaft mit Schrattenfluh...
Das Bild Moorlandschaft mit Schrattenfluh...
...entdeckt Armin Hartmann bei seinem Besuch am HPZ Schüfpheim
...entdeckt Armin Hartmann bei seinem Besuch am HPZ Schüfpheim

«Armins Bild der Moorlandschaft in Sörenberg, mit der Schrattenfluh und dem Stern im Hintergrund, gefällt mir. Es ist auch die Farbgebung, die es einzigartig macht. Doch am meisten berührte mich sein Lachen, als er mir die Sage erzählte, wie der Teufel am Berg seine Krallen wetzte und die Furchen zurückblieben», erklärt Armin Hartmann.

Karten gestalten, Singen, Arbeiten und Hasen füttern

Armin Emmenegger ist 29 Jahre alt und seit 1999 im Heilpädagogischen Zentrum Schüpfheim. Er besuchte in der Sonderschule des HPZ Schüpfheim die obligatorische Schulzeit. Heute arbeitet er im Atelier der Erwachsenenabteilung als Mitarbeiter mit Assistenzbedarf und lebt bei seinen Eltern in Schüpfheim. Mit Freude kommt Armin zur Arbeit. Auf die Frage, was er am liebsten im HPZ-Atelier arbeitet, sagt er begeistert. «Allerlei was im Angebot ist. Bsundrigs gärn dueni Böuder gstaute und Karten». Oder die Herstellung der «Zönd-mi-aa» (Anzündhilfe) und das gemeinsame Singen am Dienstag- und Freitagnachmittag, Holzen oder Wäsche zusammenlegen sowie putzen am Freitag gefallen ihm auch gut. Und: «Ganz gärn dueni ir Migros d’Regal ufföue und ihrume, sodass d’Etikette sichtbar esch. Ou s’Mischte vo de Hase macht mir grossi Freud und natürlich d’Hase ou z’füettere. Und ou s’Hallebad hani ganz gärn.»

Das Bild als Geschenk

Zur Abrundung der Geschichte kam es in der vierten Adventswoche. Armin Emmenegger besuchte zusammen mit HPZS-Gesamtleiter Ueli Eichholzer Armin Hartmann in seinem Büro und überbrachte ihm das schön gerahmte Bild als Weihnachtsgeschenk. Dieser revanchierte sich ebenfalls mit einem Päckli. Und natürlich zeigte sich der Gestalter Armin mächtig stolz, als ihm Bildungs- und Kulturdirektor Armin die gedruckte Weihnachtskarte mit seinem Bild präsentierte. 

Überraschungsbesuch bei Armin Hartmann im Büro: Armin Emmenegger schenkt ihm sein Bild.
Überraschungsbesuch bei Armin Hartmann im Büro: Armin Emmenegger schenkt ihm sein Bild.
HPZ Schüpfheim
Und auch er erhält ein Geschenk. Mit ihm freut sich Ueli Eichholzer, Gesamtleiter HPZ Schüpfheim.

«Ich bin stolz auf das HPZ Schüpfheim, das unter anderem Lernen, Wohnen und Arbeiten für Menschen mit einer kognitiven und teilweise mehrfachen Behinderung anbietet. Es ist eine wichtige Institution des Bildungs- und Kulturdepartements», resümiert Armin Hartmann. Und: «Ich freue mich, dass Armin Emmenegger sowie weitere junge Menschen im HPZ Schüpfheim einen Gestaltungsort haben».

Und das Bild von Armin? «Es wird natürlich einen Ehrenplatz in meinem Büro erhalten», versichert der Bildungs- und Kulturdirektor.

Armin Hartmann zeigt Armin Emmenegger die Weihnachtskarte mit dem aufgedruckten Bild von der Schrattenfluh.
Armin Hartmann zeigt Armin Emmenegger die Weihnachtskarte mit dem aufgedruckten Bild von der Schrattenfluh.

Weiterlesen: Danke für die bereichernden Begegnungen (Blog 22. Dezember 2023)

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter R. Marty-Bouvard (Freitag, 03 Januar 2025 20:55)

    Diese Geschichte gefällt mir natürlich ausserordentlich, da sind sich wirklich zwei „gelungene“ Persönlichkeiten auf Augenhöhe begegnet. Nach der harmonischen Eingliederung des Kinderheims Weidmatt eine weitere Erfolgsgeschichte fürs HPZS nach aussen - intern gibt es jeden Tag viel Schönes und auch Anderes, das weiss ich aus 29 Jahren Arbeit an diesem speziellen Ort - also: Weiter so.
    Ich wünsche allen Beteiligten, auch dem BKD, resp. seinen MitarbeiterInnen, als Alma Mater (Armin heisst „der Beschützer“) des HPZ, von Herzen alles Gute zum noch jungen Jahr, MP