Text: Blog-Redaktion/ Bilder: zVg.
Seit dem 24. April steht auf der digitalen Lernplattform entdecke.lu.ch eine neue Unterrichtseinheit mit dem Titel «Wie verändert das Coronavirus den Alltag im Kanton Luzern?» zur Verfügung. Sie ist für Lernende des 3. Zyklus (1.-3. Sek) konzipiert und bildet in elf Bausteinen die verschiedenen Dimensionen des Coronavirus ab. Initiiert und erarbeitet haben die Unterrichtseinheit Isabelle Schärli und Tina Ammer von der Dienststelle Volksschulbildung (DVS) mit Unterstützung von weiteren Autorinnen und Autoren*. Im Gespräch mit der Blog-Redaktion erzählen sie, wie es dazu kam und wie sie vorgegangen sind.
Aktueller geht kaum! Wie schafft man es, in so kurzer Zeit eine komplette Unterrichtseinheit mit zahlreichen Aufgaben, Arbeitsblättern, Videos usw. «aus dem Boden zu stampfen»?
Isabelle Schärli: Viel Herzblut, tolles Teamwork mit verschiedenen Fachpersonen. Ein grosser Vorteil war, dass Tina als Projektleiterin von entdecke.lu.ch mit der Plattform bestens vertraut ist. Bei der technischen Umsetzung gab es darum kaum Hindernisse. Und ja, der Zeitplan war eng: Am 27. März gab Charles Vincent, der Leiter der DVS, sein Okay und am 24. April war bereits die ganze Unterrichtseinheit online. Hilfreich war sicher auch, dass aktuell extrem viel Material in den Medien vorhanden ist. Die Recherche war daher etwas weniger aufwändig als bei anderen Unterrichtseinheiten.
Diese extreme Medienpräsenz, hat euch diese auf die Idee mit der Unterrichtseinheit gebracht?
Tina Ammer: Das hat sicher auch eine Rolle gespielt. Aber primär haben wir - in Zeiten des Fernunterrichts - die Chance gesehen, auf der digitalen Plattform entdecke.lu.ch eine topaktuelle, fächerübergreifende Unterrichtseinheit anzubieten. Wir können den Schulen das Material auf der Plattform digital zur Verfügung stellen. Die Unterrichtseinheit wird ein Zeitzeugnis für den Kanton Luzern. Sie soll den Lernenden einen Zugang zur Thematik ermöglichen, damit sie erfassen können, was jetzt gerade passiert, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf ihr eigenes Leben und auf den Kanton Luzern hat.
Nun war da also diese Idee und die Umsetzung musste schnell passieren. Wie seid ihr weiter vorgegangen? Auch für euch galt und gilt ja Homeoffice und social distancing.
Tina Ammer: Zunächst erstellten wir ein Grobkonzept. Zur Erarbeitung nutzten wir vor allem die Plattformen OneNote und Teams. Isabelle und ich hielten regelmässige Videokonferenzen ab, um alles möglichst effizient aufzugleisen. Unser Motto war: Augen auf und ständige gemeinsame Materialsammlung im OneNote. Inputs und Medienmaterial gibt es ja in Hülle und Fülle.
Material in Hülle und Fülle - schön und gut, aber das will dann sinnvoll geordnet und strukturiert sein. Nach der Materialsammlung und -sichtung ging die Arbeit wohl erst recht richtig los, nicht wahr?
Isabelle Schärli: So ist es. Wir definierten zuerst verschiedene Dimensionen bzw. Bausteine. Dabei war uns wichtig, die Unterrichtseinheit fächerübergreifend aufzubauen. Wir haben insgesamt acht Fachbereiche/Fächer miteinbezogen. Ein Baustein ist sogar in Englisch. Die Bausteine teilten wir dann unter uns auf und gingen auf Autorensuche. Glücklicherweise fanden wir innert kurzer Zeit vier top motivierte Autorinnen und Autoren, die uns bei der inhaltlichen Erarbeitung von vier Bausteinen unter die Arme griffen. Für den ethischen Baustein fanden wir DVS-intern eine Inspirationsquelle. Zudem haben wir im Rahmen eines Videointerviews mit Schülerinnen und Schülern aus Eschenbach zusammengearbeitet*. Mit unserem Konzept vor Augen waren wir also stets zielstrebig und agil unterwegs.
Die Unterrichtseinheit steht den Lehrpersonen bereits zur Verfügung. Die Corona-Krise ist aber noch nicht vorbei und ihr habt den Anspruch topaktuell zu sein. Wie kriegt ihr das hin?
Tina Ammer: Aktualität ist uns sehr wichtig. Das wird nun immer wieder etwas Arbeit bedeuten: Quellen müssen stets aktualisiert und überprüft werden. Wir bleiben weiterhin dran und sammeln im Hintergrund Material.
Die Unterrichtseinheit "Wie verändert das Coronavirus den Alltag im Kanton Luzern" umfasst elf Bausteine aus den Fachbereichen Natur und Technik – Räume, Zeiten, Gesellschaften – Wirtschaft, Arbeit, Haushalt – Ethik, Religionen und Gemeinschaft, wie auch Englisch, Bewegung und Sport sowie Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).
Für den Baustein "04 Material: Wie begegnet der Staat einer Pandemie" hat auch Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann Einblick in die Exekutive betreffend die schweizweit beschlossene Schulschliesung und deren Umsetzung im Kanton Luzern gegeben.
*) Ein grosses Dankeschön für die Unterstützung und Mitarbeit bei der Realisierung geht an: Ursula Koller und Priska Bürgler, DVS (Inspirationen zum ethischen Baustein und redaktionelle Unterstützung), Karin Fuchs und Urban Sager, PH Luzern (geschichtlicher und politischer Baustein), Daniel Blättler und Shaelom Fischer, Sekundarlehrpersonen (wirtschaftlicher und englischer Baustein), LerNetz (Einstiegsfilm) und an die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Eschenbach sowie an Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann.
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Rahel Estermann (Dienstag, 12 Mai 2020 12:51)
Ein tolles Projekt, dank viel Einsatz extrem schnell parat. Herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben!