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Neues Verwaltungsgebäude KVSE: Noch nicht gebaut, schon in Projektarbeit!

Text: Philipp Breit

Vorschaubild: ©Losinger Marazzi AG/Max Dudler AG

Sie gehören zu jeder Gymnasialzeit dazu: Projekt-Arbeiten. An der Kantonsschule Alpenquai haben drei junge Männer eine Projekt-Arbeit im Rahmen der Matura über das Gebiet rund um den Seetalplatz gemacht. Das neue Gebäude für die kantonale Verwaltung spielt dabei eine wichtige Rolle.

Matura erfolgreich abgeschlossen: Laurin Odermatt, Peik Obert und Nico Schällibaum. Auch dank ihrer erfolgreichen Maturaarbeit über die neue kantonale Verwaltung. (Bild: privat)
Matura erfolgreich abgeschlossen: Laurin Odermatt, Peik Obert und Nico Schällibaum. Auch dank ihrer erfolgreichen Maturaarbeit über die neue kantonale Verwaltung. (Bild: privat)

Schon in den Wochen vor dem Start der Projekt-Arbeit stand im Geographieunterricht das Thema «bauliche Aufwertung» im Fokus. In der Theorie lernten die Schülerinnen und Schüler was es braucht, damit Quartiere, Gebiete und Städte aufgewertet werden können. Wie müssen die einzelnen Gebäude und Angebote vor Ort miteinander harmonieren, damit sich ein erfüllendes und homogenes Stadtquartier ergibt? 

 

Damit die Schülerinnen und Schüler das Gelernte in der Praxis anwenden konnten, legte die Kantonsschule Alpenquai das Thema für die Projekt-Arbeiten im Rahmen der Matura fest: Die bauliche Aufwertung eines Stadtgebiets sollte angeschaut und analysiert werden. Für Peik Obert und seine beiden Kollegen Laurin Odermatt und Nico Schällibaum war schnell klar, dass sie sich dabei auf den Seetalplatz fokussieren wollen. «Das Gebiet ist heute bereits sehr innovativ und daher interessant», so Peik Obert. «Es war sehr spannend in der Praxis zu schauen, wie eine Gebietsentwicklung funktioniert».

«Die KVSE passt sehr gut an den Seetalplatz»

Ihre Recherchen begannen die drei Jugendliche mit dem Durchstöbern von alten Zeitungsartikeln. Ziel war es, zu sehen wie der Seetalplatz früher war und was in all den Jahren Stück für Stück dazukam. Bei der Entwicklung von solchen Gebieten gibt es oftmals mehrere Protagonisten. Da sind einerseits jene Anwohner, welche seit jeher auf dem Gebiet sind und die Entwicklung über all die Jahre hautnah erlebt haben. Dann sind da noch jene Beteiligten, welche für die Veränderungen verantwortlich sind. Sprich die Bauherren und Neuzuzüger. «Der Kanton ist mit seiner kantonalen Verwaltung ein solcher Neuzuzüger am Seetalplatz», führt Peik Obert aus. «Von daher war es für uns wichtig zu wissen, warum der Kanton an den Seetalplatz zieht. Welche Ansprüche es gibt und wie der Anteil des Kantons ist, an der generellen Entwicklung rund um den Seetalplatz».

 

Das Schöne vorne weg: Die KVSE passe sehr gut an den Seetalplatz, so eine Schlussfolgerung der drei Schüler. Nicht nur der Kanton profitiere vom Standort, sondern im Umkehrschluss auch der Seetalplatz. «Es entstehen neue Arbeitsplätze, neue Anwohner kommen hinzu und das Quartier wird generell aufgewertet». Zudem würden die neuen Anwohner in den bestehenden Läden und Restaurants konsumieren und das Quartier beleben, so Peik Obert weiter.

Seit dem 5. Juli 2023 liegt die Baubewilligung für KVSE vor. Baustart soll  bereits im Spätsommer 2023 sein. Ab Sommer 2026 soll das Gebäude bezogen werden. (Bild: Max Dudler Architekten)
Seit dem 5. Juli 2023 liegt die Baubewilligung für KVSE vor. Baustart soll bereits im Spätsommer 2023 sein. Ab Sommer 2026 soll das Gebäude bezogen werden. (Bild: Max Dudler Architekten)
Durch das kantonale Verwaltungsgebäude entsteht eine Begegnungszone für die  Mitarbeitenden und die Bevölkerung des Kantons Luzern. (Bild: Max Dudler Architekten)
Durch das kantonale Verwaltungsgebäude entsteht eine Begegnungszone für die Mitarbeitenden und die Bevölkerung des Kantons Luzern. (Bild: Max Dudler Architekten)

Win-Win-Situation für alle

Am Seetalplatz seien für den Kanton alle Daseinsgrundfunktionen erfüllt: Arbeiten, Wohnen, Unterhaltung und Ernährung. «Daher ist der Seetalplatz schon ein optimaler Standort für die kantonale Verwaltung». Weiter führt Peik Obert aus: «Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist optimal, man gelangt schnell und unkompliziert an den Seetalplatz. Und das Naherholungsgebiet Reusszopf bietet ebenfalls eine gute Abwechslung».

Ein wichtiger Aspekt beleuchteten die drei ebenfalls in ihrem Fazit: Die neue kantonale Verwaltung komme auf einem bestehenden, dem Kanton gehörenden, Grundstück zu stehen. So brauche es keinen zusätzlichen Baugrund, welcher beansprucht werden müsse.

Auch Verbesserungsmöglichkeiten vorhanden

Auch kritische Aspekte haben die drei Schüler in ihrer Maturaarbeit aufgezeigt. «Noch unklar ist, wie sich die ganze Entwicklung rund um den Seetalplatz auf die ethnische Zersiedelung auswirkt. Ob das neue Stadtgebiet wirklich für alle Gesellschaftsschichten ausgelegt ist», so Obert. «Bei gewissen Bauten hätte man je nachdem auch mehr in die Höhe bauen können. So hätte es mehr Arbeitsplätze und Wohnungen gegeben auf kleinerem Raum».

 

Peik Obert, Laurin Odermatt und Nico Schällibaum bereuen es nicht, sich bei ihrer Geographie-Projektarbeit im Rahmen der Matura mit dem Gebiet rund um den Seetalplatz befasst zu haben. «Es war cool, dieses Projekt näher zu beleuchten und sehr spannend». Bleibt noch die Frage, wie die Lehrpersonen ihre Arbeit bewertet haben. «Wir haben die Note 5 bekommen, das ist super», freut sich Peik Obert. 


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