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25 Jahre Berufsmaturität am BBZW in Willisau

Text: Lea Gnos, Leiterin Berufsmaturität DBW

Bilder: BBZW / DBW

Seit 25 Jahren wird am Willisauer Berufsbildungszentrum die lehrbegleitende Berufsmatura (BM) angeboten. Ehemalige Schülerinnen und Schüler der «ersten Stunde» haben sich nun zum Jubiläum wieder getroffen und blicken gemeinsam mit den Lehrpersonen von damals auf die Anfänge der BM zurück. Sie sind sich alle einig: mit der Berufsmatura profitieren die Jugendlichen und lernen fürs Leben.

Projektpräsentation des ersten BM-Lehrgangs am BBZW 1997...
Projektpräsentation des ersten BM-Lehrgangs am BBZW 1997...
BBZW
...und das Gruppenfoto nach 25 Jahren mit ehemaligen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen.

Reto Wicki ist heute Geschäftsführer von CI Tech Sensors, einem in Hightech-Unternehmen im Bereich der Erkennung der Echtheit und Qualität von Banknoten. 1995 bis 1997 aber war er Klassensprecher der ersten BM-Klasse am BBZW in Willisau – und er war es auch, der die Idee für das Klassentreffen hatte. «Ich habe im letzten Sommer im Keller ein T-Shirt von einem Fussballturnier in der Turnhalle des BBZW von 1997 gefunden und mich an die gute Zeit zurückerinnert, die wir an der Berufsfachschule verbringen durften. Das hat mich inspiriert, ein Klassentreffen zum 25-jährigen Jubiläum zu organisieren. Gemeinsam mit der Schule haben wir ein tolles Programm auf die Beine gestellt.» Seinem Ruf sind sieben Ehemalige der Klasse und ebenso viele ihrer Lehrpersonen sowie der ehemalige Rektor der Schule BBZ Willisau, Max Schmid, gefolgt. Sie alle haben sich Mitte März 2022 zum Mittagessen im nahe der Schule gelegenen Schlossfeld eingefunden. 

Berufsbildung für die Welt von morgen

Tony Röösli, Rektor des BBZW Willisau, begrüsst die Ehemaligen herzlich und zeigt auf, welche Ziele die Berufs- und Weiterbildung und konkret das BBZW Willisau heute verfolgen. Oberstes Ziel ist es, die jungen Berufslernenden fit für die Welt von morgen zu machen; dazu gehören nebst den für den Beruf zu erlernenden Kompetenzen auch viele weitere Kenntnisse und Fertigkeiten, so z.B. der Umgang mit digitalen Medien. «Gerade in diesem Bereich hat sich die Berufsfachschule seit Ihrem Abschluss 1997 stark verändert. Die nächste grosse Veränderung, welche die Jugendlichen ab Sommer 2023 erwartet und uns bereits seit einiger Zeit beschäftigt, ist die KV-Reform. Sie sehen, die einzige Konstante in unserem Business ist der Wandel», gab er den Anwesenden mit auf den Weg. 

Präsentationen mit Dia und «Proki»...

Gewandelt hat sich in den letzten 25 Jahren auch die Berufsmaturität, das zeigte Sarah Sommerhalder, Fachbereichsleiterin BM am BBZW in Willisau, auf. «Die damalige kaufmännische Berufsmatura heisst heute BM Wirtschaft und Dienstleistungen, Typ Wirtschaft. Ein sperriger Name, wenn man denkt, welche spannenden Inhalte sich dahinter verbergen. Heute wie damals zeichnet sich die BM dadurch aus, dass sie von ihren Absolventinnen und Absolventen fordert, sich anhand von Projekten vertieft mit Fragestellungen auseinanderzusetzen, Zusammenhänge zu erforschen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.»

Die ehemaligen Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden haben sich vor über 25 Jahren im Unterricht bei Urs Peter, Fachlehrer für Wirtschaft und Recht, mit verkehrsberuhigenden Massnahmen im Städtchen Willisau auseinandergesetzt. Bremgarten, Burgdorf und Rheinfelden wurden als Referenzorte ausgewählt und mögliche Transfers auf das «Städtli» in mehreren Gruppen untersucht und dokumentiert. 

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Ohne Beamer und Power Point: Präsentation der Projektarbeit 1997 durch Christa Burgener.

Diese Projektarbeit ist Christa Burgener, heute mandatsleitende Treuhandexpertin bei Partner Treuhand AG in Sursee, bestens in Erinnerung: «Wir mussten zum ersten Mal selbständig und eigenverantwortlich ein grösseres Projekt bearbeiten. Von dem, was ich da gelernt habe, konnte ich im späteren Berufsleben profitieren.»

Dass die von der Klasse vorgeschlagene Flanierzone, mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h und einem Vortrittsrecht für die Fussgängerinnen und Fussgänger, heute so umgesetzt ist, beeindruckte auch die Lernenden der diesjährigen BM-Abschlussklasse. Sie präsentierten den Ehemaligen ihre Interdisziplinären Projektarbeiten, welche aus Kontakten mit externen Auftraggeberinnen und Auftraggebern entstanden sind.

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Das gute alte Dia im Einsatz....
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...und Laptops der ersten Generation.

Neugierig auf zusätzliches Wissen

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Reto Wicki, damaliger Klassensprecher und Initiant des Ehemaligen-Treffen und Christa Burgener, die sich lebhaft an ihre damalige Präsentation erinnert.

Für Reto Wicki war die BM die «green card» für sein Betriebsökonomiestudium an der Fachhochschule, später hat er da auch ein EMBA in Accounting und Controlling absolviert. Christa Burgener hat hingegen den Weg über die Höhere Berufsbildung (eidg. Fachausweis und eidg. Fachprüfung) gewählt. Doch auch sie würde Jugendlichen den Weg über die lehrbegleitende BM empfehlen, denn er bietet eine vertieftere Allgemeinbildung – und das macht bekanntlich neugierig.

Weitere Informationen zur Berufsmatura: Website

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