Text, Bilder: Blog-Redaktion
Der digitale Wandel ist für das Bildungs- und Kulturdepartement eine Chance und gleichzeitig eine Verpflichtung, bedürfnisorientierte IT-Anwendungen und Support für die Nutzerinnen und Nutzer insbesondere in den Schulen zur Verfügung zu stellen. Im Interview zeigt Patrick Häfliger, verantwortlicher Leiter Projekte BKD auf, wo mit der neuen Informatik-Strategie die künftigen Schwerpunkte im Departement gelegt werden.
Das BKD gibt sich eine neue Informatik-Strategie, die gemeinsam mit den Dienststellen und Schulen erarbeitet wurde. Was wird damit neu?
Patrick Häfliger: Wir rücken den digitalen Wandel ins Zentrum unseres Tuns und wollen als Bildungs- und Kulturdepartement eine zeitgemässe Infrastruktur schaffen und für die bisherigen und künftigen Nutzerinnen und Nutzer entsprechende Dienstleistungen erbringen. Die BKD-Informatikstrategie 2024 ist ein Teil der Kantons- und Departementsstrategie.
Die Strategie enthält 10 Schwerpunkte bzw. 10 Ziele. Welches sind die zentralen Vorhaben?
Die Ziele bedingen sich gegenseitig und bauen zum Teil aufeinander auf. Ein konkretes und besonders dringendes Ziel ist die Schaffung einer zeitgemässen Infrastruktur. Gemeint sind hier sowohl die Hard- als auch die Software, die wir benötigen, um die kantonalen Schulen und die Administration auszustatten. In diesem Bereich laufen bereits mehrere Projekte zur Unterstützung digitaler Lehr- und Lernformen wie Digitales Prüfen auf der pädagogischen Seite. Aber es geht auch um die Anschaffung und Einführung einer zeitgemässen Schuladministrationssoftware. Die Schaffung und Nutzung der Infrastruktur geht natürlich einher mit der Kenntnis der eingesetzten Tools, mit Informatiksicherheit und Personalentwicklung, mit neuen Trends und Bedürfnissen - um weitere Ziele zu nennen.
Worin sehen Sie die Herausforderung und die Chancen bei der Umsetzung der IT-Strategie und der damit verbundenen Digitalisierung?
Es wird von allen Beteiligten als Chance wahrgenommen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen und bedürfnisorientiert die anstehenden Veränderungen angehen. Das erlaubt uns, die Erwartungen der verschiedenen Anspruchsgruppen - Lernende, Schülerinnen und Schüler, Mitarbeitende – besser zu erfassen und uns mit ihnen auszutauschen. Das gibt uns mehr Gestaltungsspielraum. Herausfordernd hingegen ist die Verbindung zwischen technologischem Fortschritt und Unterricht, weil die Lehrpersonen digitale Mittel in unterschiedlicher Weise einsetzen. Ein spezielles Augenmerk müssen wir auch auf die Einhaltung des Datenschutzes legen angesichts des Entwicklungstempos digitaler Technologien.
Schulverwaltung, Laptops am UG und digitales Prüfen
Können Sie am Beispiel laufender Projekte konkrete Ziele vorstellen?
Im Sommer 2021 führen wir im Rahmen vom Projekt Sprint an allen acht kantonalen Gymnasien und dem Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum Luzern (FMZ) eine neue Schulverwaltungssoftware ein und verbessern damit die bestehende Infrastruktur. Im Sommer 2022 wird die Software schulNetz an den Berufsbildungszentren implementiert. Somit erhalten alle Schulen ein neues modernes Produkt. Viele Schulverwaltungsprozesse wie Aufnahme und Anmeldung, Korrespondenz, Zuteilung, Zeugnisdruck etc. können vereinfacht und harmonisiert werden. Gleichzeitig bietet die neue Software Schnittstellen für den Austausch zwischen Lehrpersonen, Lernenden und Ausbildungsbetrieben.
Ab dem Schuljahr 2021/2022 statten wir zeitlich gestaffelt die Schülerinnen und Schüler des Untergymnasiums mit Laptops aus. Diese Grundinfrastruktur bietet gute Chancen, den Computer bereits in der obligatorischen Schulzeit als Werkzeug im Unterricht einzusetzen.
Ein weiteres aktuelles Projekt befasst sich mit der Möglichkeit einer kantonalen Plattform für «digitales Prüfen». Hier sind wir daran, die notwendigen technischen und pädagogischen Inhalte zu entwickeln unter Einhaltung der gebotenen Sicherheitsaspekte.
Einen weiteren Schwerpunkt setzen wir zur Harmonisierung der Informatik im Schulumfeld. Es ist uns ein grosses Anliegen, die Zusammenarbeit und der Zugang zur Informatik für die Schulverwaltung, dem Schulzimmer und der kantonalen Verwaltung zu vereinfachen. Dazu sind verschiedenste Massnahmen in Vorbereitung und werden in den kommenden zwei Jahren etappenweise umgesetzt. Und schliesslich: Mit Blick in die Zukunft setzen wir uns intensiv mit Themen «wie sieht das Schulzimmer der Zukunft aus? » oder welche Bedeutung kommt einer Lernplattform bzw. Learning Management System (LMS) zu, auseinander.
Im Kanton Luzern ist die Rede vom «digitalen Kanton». Was bedeutet das für die Bildung und unsere Schulen?
Das Projekt «digitaler Kanton» ist ein zentrales Vorhaben für die gesamte Luzerner Verwaltung und beinhaltet insbesondere die Einführung eines online-Portals für die Bürgerinnen und Bürger. Die Umsetzung steht aber noch am Anfang. Für das Bildungs- und Kulturdepartement sind eine Reihe von Leistungserbringungen im Bereich der Kultur und der Bildung geplant, die im künftigen Bürgerportal digital ablaufen sollen.
Weiterlesen: Link zur Informatikstrategie BKD 2024
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