Text/Bilder: Inger Muggli-Stokholm
Redaktionelle Mitarbeit: Gabriela Mischkale
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der Kantonsschule Schüpfheim / Gymnasium Plus engagieren sich im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung für Klima, Natur und Diversität an ihrer Schule. Für ihre Bemühungen, das Schulareal umweltfreundlicher zu gestalten, erhielt die Schule vor rund 15 Monaten eine Umweltauszeichnung. Mit der kürzlich erfolgten Aufwertung des Innenhofs kommt das Gymnasium der Zertifizierung einen Schritt näher.
Der neugestaltete Innenhof der Kantonsschule Schüpfheim ist passend zur Jahreszeit fertig geworden und steht jetzt den rund 170 Schülerinnen und Schülern und 25 Lehrpersonen als Zusatzfläche zur Verfügung. Durch dessen Umsetzung gewinnt das Schulareal eine im doppelten Sinne klimafreundlich gestaltete Fläche - die Naturmaterialien und die heimische Begrünung bieten einen Ort für Erholung an. Bei offenen Schiebetüren kann frische Luft ins Gebäude strömen, was die Sauerstoffzufuhr im Inneren des Schulhauses erhöht. Die neugestaltete Fläche wird zur Gesamtfläche dazugerechnet, die für den Erhalt des Umwelt-Labels der Stiftung Natur & Wirtschaft (s. Bericht vom 4. Februar 2020, Weg von glattgemähten Flächen, hin zu mehr Naturwuchs) notwendig ist.
Innenhof: Hintergrund und Umsetzung
Viele Jahre war der Innenhof der Kantonsschule nicht begehbar. Hochgewachsene Sträucher und Büsche füllten den 35 Quadratmeter grossen Freiraum. Im Rahmen der Arbeit an der Zertifizierung zur naturnahen Umgebungsgestaltung kam bei den Schülerinnen und Schülern der BNE-Gruppe (BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung) die Idee auf, die Fläche könnte für die Schulgemeinschaft nutzbar gemacht und ökologischer gestaltet werden.
Die Dienststelle Immobilien des Kantons unterstützte das Projekt. So wurde die Neugestaltung des Innenhofes verbunden mit einem bereits projektierten Ersatz der Innenhoffassade.
Unterstützung und Partnerschaften
Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die konstruktive Zusammenarbeit verschiedener Partner: von Schule, Dienststelle Immobilien, regionalen Planern und Bauunternehmen sowie der Stiftung Natur und Wirtschaft.
In gemeinsamen Sitzungen mit der Dienststelle Immobilien, dem Architekten und der BNE-Gruppe, bestehend aus SchülerInnen, LehrerInnen und der Rektorin, wurden Ideen zur konkreten Gestaltung des Innenhofs aufgenommen: Es sollte ein Ort werden, wo sich die Menschen gerne aufhalten und wohlfühlen können. Die SchülerInnen entwarfen mehrere Modelle als Diskussionsgrundlage. Für die naturnahe Gestaltung stand Reto Locher von der Stiftung Natur und Wirtschaft beratend und mit einem offenen Ohr für die Anliegen der Schülerschaft zur Seite.
Naturmaterialien und Frischluft
Die Entscheidung fiel für eine schlichte Gestaltung mit Steinplatten, Kies und Steinen aus der nahen Umgebung. Die Bepflanzung des Steingartens und der Pflanzenkübel lehnt sich an einen Alpengarten an, der nicht weit vom Schulhaus in der Biosphäre anzutreffen ist. Mit einem Busch und dem Hopfen, der die Betonwand hinaufwachsen soll, wird ein belebendes Grün verströmt. Die Möblierung des Innenhofs erinnert an ein südländisches Bistro. Die farbenfrohen Stühle, Tische und der grosse Sonnenschirm untermauern die fröhlichen Gespräche der SchülerInnen, die den Raum vom ersten Tag an sehr gerne in Beschlag genommen haben. In kleinen Gruppen wird hier gelernt, gelesen, geplaudert und gelacht.
Der neue Innenhof strahlt auch nach innen, in die Aula. Frische Luft kann neu an heissen Tagen durch die Aula zirkulieren und das Licht fällt hell ins Schulhaus ein. Glasschiebetüren ermöglichen neu auch die sommerliche Nachtauskühlung und damit eine wesentliche Verbesserung des Raumklimas im gesamten Schulgebäude.
Gutes Timing
Besonders erfreulich ist, dass die Umgestaltung des Innenhofes noch vor der Maturaprüfungszeit zum Abschluss kam. Denn auch dieses Projekt war infolge der Pandemie in der Umsetzung verzögert worden. Die an der Umsetzung aktiv beteiligten MaturandInnen hatten schon die Befürchtung, ihr Werk gar nicht mehr selber miterleben zu dürfen. So ist es nicht erstaunlich, dass die SchülerInnen der Abschlussklassen zu den ersten gehörten, die die neue Sitzgelegenheit im Innenhof nutzten.
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