Text: Kulturförderung Luzern, Blog-Redaktion
Bilder: Priska Ketterer
Direktorin Fanni Fetzer hat es geschafft, das Kunstmuseum Luzern mit zeitgenössischen Kunstschaffenden aus der Zentralschweiz, der Schweiz und dem Ausland in die Top-Liga zu katapultieren. Die Würdigung im Rahmen der Preisverleihung des Innerschweizer Kulturpreises 2022 an die Museums-Direktorin erfolgte durch Regierungsrat Marcel Schwerzmann, Bildungs- und Kulturdirektor.
Seit Oktober 2011 ist Fanni Fetzer als Direktorin des Kunstmuseums Luzern tätig. Mit dem Innerschweizer Kulturpreis 2022 würdigt die Stiftung eine Persönlichkeit, die das Kunstmuseum Luzern in der schweizerischen Museumslandschaft fest verankert hat, sowohl mit zeitgenössischen Kunstschaffenden aus der Zentralschweiz, der Schweiz und als auch aus dem Ausland.
Als Direktorin des Kunstmuseums Luzern spricht Fanni Fetzer seit über zehn Jahren das Publikum auf Augenhöhe an und nimmt die Vermittlerrolle gegenüber der Gesellschaft ernst. Fanni Fetzer zeichnet sich mit einem grossen Engagement für die Kunst und mit einer hohen Qualität in ihrer Arbeit aus, und sie prägt damit die Auseinandersetzung mit dem historischen und zeitgenössischen Kunstschaffen in der Zentralschweiz.
«Mit deiner Arbeit im Kunstmuseum Luzern bereicherst, erweiterst und stärkst Du die Musikstadt Luzern entscheidend. Der Kulturpreis der Innerschweiz ist eine grosse Anerkennung und Wertschätzung für Deine Arbeit als Direktorin und Kuratorin, als Vermittlerin und als internationale Netzwerkerin. »
Regierungsrat Marcel Schwerzmann in seiner Laudation
anlässlich der Preisübergabe im Luzerner Neubad am 10. September 2022
«Wir wollen das Publikum auf Augenhöhe ansprechen, sodass es sich selbständig und souverän in einer Ausstellung zurechtfinden kann. Dazu müssen wir unsere Vermittlerrolle ernst nehmen und unsere Gedanken und die der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler transparent machen»
Fanni Fetzer, Trägerin Innerschweizer Kulturpreis 2022
Erfolgreiche Ausstellungen mit Ausstrahlung
Die Ausstellungen zu Candida Höfer, Hans Emmenegger, Laure Prouvost, Thomas Schütte, Sonja Sekula, Taryn Simon und Vivian Suter sind Höhepunkte des Programms von Fanni Fetzer am Kunstmuseum Luzern.
Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der Kunstgesellschaft Luzern realisierte sie mit der Ausstellung «Turner. Das Meer und die Alpen» im engen Austausch mit der Tate Gallery in London, 2019 die erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte des Museums, die weit über die Region hinaus strahlte. Nicht weniger bedeutend sind die zahlreichen unter ihrer Leitung organisierten oder von Fanni Fetzer kuratierten Präsentationen von zeitgenössischen Künstlerpositionen oder aktuellen Diskursen.
Dem Engagement von Fanni Fetzer ist es mitunter zu verdanken, dass das Kunstmuseum 2015 den Performance Preis Schweiz beherbergte und Luzern für einige Tage zum Mittelpunkt der Schweizer Performanceszene wurde. Mit dem Rahmenprogramm bot Fanni Fetzer insbesondere der lokalen Szene eine Plattform, sich im und um das KKL einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Ausblick: «Luzern in die Welt hinaustragen»
Preisträgerin Fanni Fetzer nutzte ihre Dankesworte an der Feier auch gleich für einen Ausblick auf kommende Ausstellungen: «Ich verrate gerne, dass wir im Kunstmuseum Luzern für die kommenden Jahre einige weitere Projekte geplant haben, die Luzern in die Welt hinaustragen. Das nächste wirklich grosse Projekt zeigen wir im Sommer 2025: Die legendäre Schau «These, Antithese, Synthese» von 1935, bei der Hans Erni als Ko-Kurator eine aktive Rolle spielte, wollen wir erneut zusammentragen. Die Werke von Arp, Miro, Kandinsky und vielen anderen sollen erneut in Luzern zu sehen sein.»
Bei ihrer Arbeit, so Fanni Fetzer, vertraue sie auf ihr Auge, auf ihre Intuition und Erfahrung, ihr Wissen aus Literatur und Politik sowie auf ihr Gefühl. «Mein Anspruch hier in Luzern ist: Die Welt nach Luzern bringen und Luzern in die Welt hinaustragen. Beide Bewegungen, die hinein und die hinaus, sind gleichermassen wichtig.»
Fanni Fetzer wurde 1974 in Chur geboren und lebt heute in Luzern und in Zürich. Sie studierte Politikwissenschaft, Volkskunde sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich und schloss 2003 mit dem Lizenziat ab. 2011 absolvierte sie einen Master of Advanced Studies in Kulturmanagement an der Universität Basel.
Vor ihrem Studium besuchte sie den Vorkurs an der Zürcher Hochschule der Künste. Von 1998 bis 2004 war sie Redaktorin beim Kulturmagazin DU. Es folgten Tätigkeiten bei verschiedenen Museen. Zwischen 2004 bis 2005 arbeitete Fetzer als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kunstmuseum Thun und übernahm von 2005 bis 2006 den Posten als Stellvertretende Direktorin. Ab 2006 bis 2011 war sie Leiterin des Kunsthauses Langenthal.
Mehrfach wurde ihre kuratorische Leistung ausgezeichnet, unter anderem 2009 mit dem Preis für Kunstvermittlung der Eidgenössischen Kunstkommission. Ein von der Landis & Gyr-Stiftung verliehenes Werksemester verbrachte sie 2011 in London. Im Jahr 2020 wurde sie von der Zeitschrift Women in Business zu den 100 ambitioniertesten berufstätigen Frauen aus der Schweizer Wirtschaft und Kultur gekürt.
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