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Velotour nach Monaco: Am 8. Tag darfst du endlich ruhen :-)

Nach sieben Tagen, 660 Kilometern und knapp 6000 Höhenmetern ist die Mega-Velotour der Eschenbacher 3. Sek-Schülerinnen und Schüler Geschichte. 24 Lernende des Freifachs Ausdauersport der Schule Eschenbach sind gemeinsam mit Lehrer Daniel Blättler und weiteren Begleitpersonen mit dem Velo von Inwil nach Monaco gefahren. Nun sind sie zufrieden - und wohl mit etwas Muskelkater - zurück in der Heimat. Hier erzählen sie von unerwarteten Umwegen, stärkenden «Ovis» und Geburtstagsfeiern unterwegs.


Für eilige Leser und Leserinnen: 

  • Der Sekundarlehrer und begeisterte Velotouren-Liebhaber Daniel Blättler organisiert seit 2013 gemeinsam mit seinen Schülerinnen und Schülern Velotouren.
  • Seit drei Jahren gibt es dafür an der Schule Eschenbach das Freifach Ausdauersport. 
  • Dieses Jahr fuhren 24 Lernende des Freifachs - auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler - von Inwil nach Monaco. Sie wurden von Lehrer Daniel Blättler sowie zehn weiteren Personen begleitet. 
  • Die Mega-Velotour wurde über acht Monate lang vorbereitet und natürlich wurde auch trainiert. Hier berichten Daniel Blättler und ein Schüler von den Vorbereitungen und geben Tipps, was es für eine solche Tour braucht. 

Das Team der Velo-Mega-Tour und die Blache mit ihren Unterstützern und Sponsorinnen.
Das Team der Velo-Mega-Tour und die Blache mit ihren Unterstützern und Sponsorinnen.

Tag 1 - Inwil (LU) bis Hospental (UR)

Endlich ging es los. Um acht Uhr morgens trafen wir uns auf dem Mösliplatz in Inwil und und verabschiedeten uns von unseren Eltern. Danach ging es gleich aufs Velo und Richtung Hospental. Bei einer kurzen Pause in Immensee am Zugersee stockten wir unsere Verpflegungsvorräte auf. Danach ging es zügig weiter nach Brunnen. Da die Axenstrasse für Velos gesperrt ist, wurden unsere Velos auf ein Boot verladen und mit einem Nauen nach Flüelen gebracht. Nach einer kurzen Mittagspause während eines Regengusses in Flüelen ging es bereits weiter nach Amsteg, wo wir die letzte Pause vor dem grossen Aufstieg machten. In fünf Gruppen meisterten wir die tausend Höhenmeter und erreichten schliesslich Andermatt. Einige von uns genossen dort eine heisse Ovi in der Bar «Zum Schwarzen Bären». Dann ging es noch ein kurzes Stück weiter nach Hospental, wo die Jugendherberge extra für uns geöffnet wurde. Zum Znacht wurden wir mit grandiosen Älplermagronen belohnt. 


Tag 2 - Hospental (UR) bis Locarno (TI)

Da der Gotthardpass wegen zu viel Schnee noch geschlossen war, brauchten wir einen Plan B für die Fahrt nach Locarno. Für den unerwarteten Umweg gab es drei Varianten: Die erste Gruppe fuhr über den Oberalp- und Lukmanierpass (140 km, 1600 Höhenmeter), die zweite Gruppe nahm den Zug bis zum Oberalppass und fuhr dann mit der ersten Gruppe weiter (130 km, 1000 Höhenmeter), und die dritte Gruppe fuhr durch den Gotthardtunnel und setzte die ursprünglich geplante Strecke ab Airolo fort. In Iragna trafen sich dann alle drei Gruppen wieder für den Schlussspurt, der gar nicht mal so schnell war: Denn während den letzten 20 Kilometer entlang der Küstenstrasse bis Locarno war das Tempolimit 15 Stundenkilometer. Um 19:40 Uhr erreichten wir die Jugendherberge. Für alle, die nun noch immer nicht müde waren, ging’s mit dem Velo nochmals an den See für eine Abkühlung im Lago Maggiore. Müde und glücklich, aber mit Respekt vor dem nächsten Tag, gingen alle früh schlafen.


Tag 3 - Locarno (TI) bis Carisio (IT)

«Let's go to Italy!», war das heutige Tagesmotto. An diesem Morgen sassen alle müde von der Königsetappe am Zmorgentisch. Trotz unsicherem Wetter starteten wir um 08:15 Uhr bei nachlassendem Regen unsere Fahrt entlang des Lago Maggiore. Nach wenigen Kilometern erreichten wir die italienische Grenze und fuhren bis Verbania, wo es zu regnen begann. Nach einer kurzen Pause ging es weiter Richtung Omegna. Nach einigen Höhenmetern entlang des Ortasees kamen wir um 15:30 Uhr im Maggiora Motocrosspark an. Dort durften wir einige Runden im Motocrosspark drehen. Danach ging es zurück aufs Velo und in unterschiedlichen Gruppen Richtung Carisio. Bei Gattinara erreichten wir die Poebene und fuhren 20 Kilometer entlang von Reisfeldern. Im wunderschönen Hotel L`Angolo in Carisio genossen wir das Abendessen und freuten uns auf das warme Bett und auf die baldige Ankunft in Turin.

 


Tag 4 - Carisio (IT) bis Turin (IT)

Bei diesem tollen Ausblick auf die Alpen fährt es sich (hoffentlich) etwas leichter.
Bei diesem tollen Ausblick auf die Alpen fährt es sich (hoffentlich) etwas leichter.

Nach diesen längeren Etappen durften wir zwei lockere Tage mit verschiedenen Highlights erleben. Die vierte Etappe von Carisio nach Turin führte uns auf vorwiegend flachen Strecken durch die Poebene. Die flache Strecke bot einen tollen Blick auf die Alpen. Das Zmittag gab es in der Badi in Chivasso. Am Nachmittag legten wir die restlichen 25 km der insgesamt 70 Kilometer langen Etappe nach Turin zurück. Der Veloweg führte uns direkt zum Hotel. Am Abend assen wir Pizza, erkundeten danach die Stadt und feierten Lorettes Geburtstag mit Glacé. Um Mitternacht feierten wir dann auch noch Bens 15. Geburtstag auf dem Hoteldach. Glücklich fielen wir ins Bett, voller Vorfreude auf den morgigen Besuch im Juventus-Stadion.


Tag 5 - Turin (IT) bis Bra (IT)

Am fünften Tag unserer Velotour besichtigten wir das Stadion von Juventus Turin. Auf einer spannenden Tour durch das Innere des Stadions konnten wir neben dem Museum auch die Umkleidekabinen der Spieler anschauen. Velo gefahren wurde im Anschluss auch noch, und zwar 50km bis nach Bra. Der Nachmittag war mit 55 km relativ entspannt. Bei warmem Wetter kühlte uns der leichte Gegenwind. Die ersten Kilometer führten durch einen Park, die letzten 20 km durch kleinere Gemeinden mit schöner Architektur. Hadi fuhr in einen Pfosten, glücklicherweise ohne ernsthafte Verletzungen. In Bra begleitete uns ein BMX-Fahrer mit einem beeindruckenden Wheelie bis zum Hotel. Zum Abendessen gab es leckere Spaghetti und ein Dessert zu Bens 15. Geburtstag, gesponsert von seinen Eltern. Vielen Dank dafür!

Ein Gruppenfoto mit Sponsorenplakat im Stadion von Juventus Turin darf natürlich nicht fehlen.
Ein Gruppenfoto mit Sponsorenplakat im Stadion von Juventus Turin darf natürlich nicht fehlen.

Tag 6 - Bra (IT) bis Albenga (IT)

Der sechste Tag hielt die anspruchsvollste Etappe mit 1200 Höhenmetern und 120 km bereit. Der verletzte Hadi verbrachte den Tag im Büssli und sah einmal hinter die Kulissen, was der Büsslifahrer während unserer Fahrt alles zu tun hat: Koffer ein- und ausladen, Verpflegung kaufen, Zwischenverpflegung herausstellen, einchecken, Leute motivieren…

Alle anderen meisterten die 120 km lange Etappe mit 1200 Höhenmetern mit Bravour und genossen die tollen Ausblicke ins Piemont. Am Schluss hatten wir noch knapp 20 km Abfahrt vor uns und in Albenga erreichten wir das Meer, in welchem wir trotz hohen Wellen auch baden gehen durften. Der Abend endete wieder mit Pizza, Glacé und einem Volleyballspiel am Strand.


Tag 7 - Albenga (IT) bis Monaco (MCO)

Die letzten Kilometer bis Monaco.
Die letzten Kilometer bis Monaco.

Tag sieben startete für einige bereits um 05:30 Uhr morgens: Sie gingen für den Sonnenaufgang ans Meer – fanden aufgrund der Wolken aber eine mystische Stimmung vor. Die Strecke auf dem Velo führte uns dann entlang der ligurischen Küste und es war der einzige Morgen, an welchem wir wirklich nass wurden. Doch das Wetter hielt uns nicht auf und wir waren entschlossen, das Ziel zu erreichen. Monaco erreichten wir schliesslich gegen 18 Uhr abends und nach einem letzten Gruppenfoto durften wir auf der Formel 1 Strecke fahren. Erschöpft aber glücklich stiegen wir von unseren Rädern und genossen den Blick auf den berühmten Hafen und die luxuriösen Yachten. Nach 660 km und 5600 Höhenmetern hatten wir unser Ziel erreicht – es war ein tolles Gefühl!

 

Nach sieben Tagen, 660 Kilometern und knapp 6000 Höhenmetern haben es die Schülerinnen und Schüler des Freifachs Ausdauersport der Schule Eschenbach nach Monaco geschafft.
Nach sieben Tagen, 660 Kilometern und knapp 6000 Höhenmetern haben es die Schülerinnen und Schüler des Freifachs Ausdauersport der Schule Eschenbach nach Monaco geschafft.

Tag 8 - Geniessen in Monaco

Am achten Tag unserer Reise durften wir uns in Gruppen während vier Stunden in Monaco frei bewegen und unseren Interessen nachgehen. Die lange Carfahrt nach Hause war auch nicht langweilig und wir genossen die Zeit zusammen. So ist unser grossartiges Abenteuer nun zu Ende. Eine unvergessliche Reise mit dem Velo, welche für immer in unseren Herzen bleiben wird.


Videoeinblicke in die Mega-Velotour nach Monaco



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