Text: Regula Huber
Bilder: Heidi Hostettler
Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann und die Departementsleitung des BKD verabschiedeten die Pensionierten aus dem Schuldienst in einer offiziellen und würdigen Feier. In einem persönlichen Rückblick kamen auch vier Lehrpersonen aus verschiedenen Schulstufen zu Wort.
Eigentlich findet die traditionelle Verabschiedung aus dem Schuldienst jeweils vor den Sommerferien zum Ende des Schuljahres statt. Dieses Jahr war vieles anders, und auch dieser Anlass wurde coronabedingt auf den 19. August verschoben. Der guten Stimmung unter den Anwesenden und der würdigen Feier tat dies jedoch keinen Abbruch: von den gemeldeten 157 Lehrpersonen, Schulleitungsmitglieder, Fachpersonen Schuldienste und Tagesstrukturen, die Ende Schuljahr 2019/20 in Pension gingen, nahmen rund 100 an der offiziellen Verabschiedung teil und durften den Dank und die Wertschätzung der Luzerner Regierung und der Departementsleitung des Bildungs- und Kulturdepartementes entgegennehmen. Charles Vincent, Dienststellenleiter Volksschulbildung, moderierte die Feier.
Persönliche Rückblicke: Schule mit Menschlichkeit und Humor
Im Rahmen der Feier sprachen vier Lehrpersonen über prägende Erfahrungen und vielfältige Erlebnisse aus ihrer langjährigen Lehrtätigkeit und mit Fokus auf ihre jeweilige Schulstufe. Astrid Sprenger, Kindergärtnerin aus Horw, erwähnte in ihrem persönlichen Rückblick auch die Wichtigkeit der Elternarbeit, die in den vergangenen Jahren nicht einfacher geworden ist. Ebenso zentral sei das frühe Erlernen der deutschen Sprache – damit Integration gelingen kann. Markus Angehrn, Sekundarlehrer in Schüpfheim, empfand es als grosses Privileg, in seiner 40jährigen Berufslaufbahn Kinder und Jugendliche zu unterrichten und zu unterstützen und auch mitzuerleben, wie sie an grossen Aufgaben – etwa einer Rolle im Schulmusical – wachsen können. Philosophielehrer Franz Portmann unterrichtete an der Kantonsschule Alpenquai und sinnierte in seinem Rückblick über die immer jünger werdenden Schülerinnen und Schüler. So habe es in den oberen Klassen des Gymnasiums nicht junge Erwachsene, sondern vielmehr spät Pubertierende – was das Vermitteln nicht einfach mache. Markus Käch war Fachbereichsleiter am BBZ Wirtschaft, Informatik und Technik in Emmen und rief dazu auf, der gut aufgestellten und ausgebauten Berufsbildung im Kanton Luzern Sorge zu tragen. Und immer wichtig – so Käch – im Schulbetrieb soll neben Formalem das Menschliche und der Humor nicht zu kurz kommen.
Grundsteine für ein selbstbestimmtes Leben
Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann dankte den Neu-Pensionierten für ihren grossen Einsatz im Luzerner Bildungswesen. «Mit Ihrer spannenden wie herausforderungsreichen Arbeit haben Sie Generationen von Kindern und Jugendlichen nicht nur schulisches Wissen, sondern auch soziale Kompetenzen und menschliche Werte vermittelt. Es sind die Grundsteine für ein selbstbestimmtes Leben – das nenne ich nachhaltig!» Schwerzmann wünschte den Anwesenden einen guten künftigen Lebensabschnitt mit «neuen Freiheiten» - und rief auch dazu auf, die «Nähe zum ehemaligen Arbeitgeber im Kanton und in den Gemeinden nicht aufzugeben und sich weiterhin für die Herausforderungen, Menschen und Entwicklungen im Kanton Luzern zu interessieren».
"Weisch no...?"
Beim anschliessenden Apéro und Nachtessen in der Megger St. Charles Hall wurden zahlreiche Erinnerungen geteilt, es fanden Begegnungen von ehemaligen Seminar-Kolleginnen und Kollegen sowie stufen- und fächerübergreifende Gespräche statt und viele Sätze begannen mit: «weisch no….?».
46 Jahre im Schuldienst – ein Rekord!
In diesem Jahr gehen mit 157 Mitarbeitende rund zwei Prozent aller Lehrpersonen im Kanton Luzern in den Ruhestand. Rechnet man ihre Dienstjahre zusammen, so ergeben sich 4396 Schuljahre. Ein Lehrer war 46 Jahre im Schulbereich tätig, er startete mit 19 Jahren als Junglehrer. Viele von ihnen haben ihre gesamte Berufslaufbahn im Kanton Luzern verbracht, nicht wenige waren von Anfang bis zur Pension gar in derselben Schulgemeinde tätig. Nachdem in den vergangenen Jahren die Gesamtzahl der Pensionierten bis auf den Höchststand von 253 (2018) geklettert war, geht die Zahl nun wieder zurück und wird sich für die kommenden Schuljahre schätzungsweise in der Grössenordnung des aktuellen Jahres einpendeln. Gleichzeitig haben dieses Jahr 270 Studierende an der PH Luzern ihre Ausbildung für den Lehrberuf abgeschlossen.
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