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Durchblick statt Täuschung: Von Fake News und Medienkompetenz

Interview: Vera Bergen / Vorschaubild: Markus Winkler auf Pexels

Wahrheit oder Fiktion? Echt oder gefälscht? Diese Fragen lassen sich nicht immer leicht beantworten. Laut aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik sind für rund 600'000 Schweizerinnen und Schweizer das Einschätzen von Informationen, Bildern und Videos und der Umgang mit Fake News sehr schwierig. Fabio Blank, Co-Leiter des Zentrums Medienbildung und Informatik, ZEMBI und Dozent Medienbildung der Pädagogischen Hochschule Luzern gibt Tipps zur Medienbildung (an Schulen) und zeigt, wie Fake News entlarvt werden können.

Fabio Blank ist Co-Leiter des Zentrums Medienbildung und Informatik, ZEMBI und Dozent Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Luzern. (Bild:zVg)
Fabio Blank ist Co-Leiter des Zentrums Medienbildung und Informatik, ZEMBI und Dozent Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Luzern. (Bild:zVg)

Fabio Blank, Sie beschäftigen sich beruflich viel mit Desinformation und Verschwörungserzählungen. Welchen Fake News sind Sie schon aufgesessen?

Vor mehr als zehn Jahren habe ich mich auf ein gefälschtes Wohnungsinserat gemeldet. Der niedrige Mietzins im Inserat war schon verdächtig, trotzdem versuchte ich mein Glück. Nach einer Mailkonversation sollte ich dann eine Anzahlung leisten, um die Wohnung besichtigen zu können. Dann wurde mir die Sache zu unglaubwürdig und ich meldete mich nicht mehr. Im Nachgang habe ich mich genauer informiert und gemerkt, dass diese Masche mit gefälschten Wohnungsinseraten weit verbreitet war. Da das Thema in meinem beruflichen Alltag nun einen hohen Stellenwert hat und ich mich seit mehreren Jahren intensiv damit auseinandersetze und mir Eigenschaften und Mechanismen des Konzeptes von Desinformationen klar sind, hoffe ich, dass ich eine Falschmeldung beziehungsweise eine Fake News relativ schnell erkennen kann. 


Was sind Fake News?

Der Begriff «Fake News» wird in der öffentlichen Debatte für unterschiedliche Phänomene verwendet. Zur Systematisierung schlagen Jana Laura Egelhofer und Sophie Lecheler in das «Fake News Phänomen – eine Einordnung» eine Unterscheidung zwischen Fake News als Genre und Fake News als Etikett vor. Mit Fake News als Genre sind «pseudo-journalistische Falschinformationen», also Desinformation, gemeint, während Fake News als Etikett den Angriff auf und die Kritik an journalistischen Qualitätsmedien meint (z. B. den Vorwurf der «Lügenpresse»). (Quelle: Bayrisches Forschungsinstitut für digitale Medien - bidt)


Definition Deepfake von Wirtschaftslexikon Gabler: Bild/Video/Tondokument, das von oder mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstellt wurde. Wirkt authentisch, ist es aber nicht. Deepfakes sind Kunstobjekte oder Mittel zur Propaganda.

Fake News sind in aller Munde. Doch Fake News sind nicht gleich Fake News. Was verstehen Sie darunter?

Fake News sind zu einem Sammelbegriff für ein Phänomen geworden. Als Oberbegriff für dieses Phänomen bevorzuge ich den Begriff der Desinformation, er ist präziser. Es geht darum, falsche oder irreführende Informationen zu verbreiten, um einen bestimmten Zweck zu erreichen. In der gesellschaftlichen Diskussion sind aber auch Begriffe wie Verschwörungstheorie, Verschwörungserzählung, oder Verschwörungsnarrative gebräuchlich. Klar abzugrenzen vom Begriff der Desinformation sind «Missinformation» oder «Fehlinformation». Fehler passieren und falsche Nachrichten verbreiten sich manchmal schnell. Bei einer Miss- oder Fehlinformation besteht keine Täuschungsabsicht. Seriöse Medien entschuldigen sich im Nachhinein oft für den Fehler und korrigieren den Sachverhalt. Anders hingegen die Desinformation. Hier geht es genau darum, mit vermeintlichen Informationen bewusst zu täuschen, zu manipulieren oder Statistiken in falschem und manipulativem Kontext einzusetzen. Lügen, Gerüchte, tendenziöse Behauptungen oder Deep Fakes (siehe Bild) beeinflussen und manipulieren die Rezipienten und Rezipientinnen bewusst. Zusammenfassend lässt sich das Konzept einer Desinformation mit vier Eigenschaften zusammenfassen:

  1. Manichäisches Narrativ: «Gut gegen Böse».
  2. Das Motiv von «David gegen Goliath». Wir, die Kleinen gegen die Elite, die Bösen.
  3. Mainstream-Kritik: Die Medien seien unglaubwürdig und ihnen könne nicht vertraut werden. Sie seien Teil der bösen Elite.
  4. Epistemologische «Tricks»: «Ich stelle ja nur Fragen»! 

Deepfakes sorgen immer wieder für Aufruhr

Nachtrag Ende Februar 2024: Die deutsche Bundesregierung hat das Deepfake-Video mit Olaf Scholz gerichtlich verbieten lassen. Damit darf das Video nicht mehr weiter verbreitet werden. 

Ende 2023 sorgte ein Deep Fake des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz für Furore. Im Deep Fake-Video des Zentrums für politische Schönheit verbot der Bundeskanzler die rechtspopulistische und rechtsextreme politische Partei «die Alternative für Deutschland AfD».  Mitte Januar 2024 tauchten zudem Hunderte Deepfake-Videos des britischen Premierministers Rishi Sunak auf Facebook auf. Das weckte Angst vor Wahlmanipulation.



Hier soll es um Fake News als Desinformation gehen. Wer setzt Fake News überhaupt in die Welt und zu welchem Zweck?

Desinformation gibt es, seit es Zivilisationen gibt. In der Frühzeit des Buchdrucks dauerte es zwar länger, bis die Falschinformationen ankamen, aber die Wirkung war nicht geringer. Mit der Geschwindigkeit des Internets und dem Aufkommen sozialer Medien beschleunigt sich das Phänomen noch einmal wesentlich. Alle Menschen können in Sekundenschnelle Inhalte im Internet verbreiten, kommentieren und teilen. Die Online-Kommunikation, in der die Polarisierung steigt und sehr emotional diskutiert wird, um Likes oder Dislikes zu generieren, verbreitet Desinformationen schneller. Gleichzeitig ist die Desinformation sogar zu einem regelrechten Geschäftsmodell geworden. Es gibt Personen, welche dank ihres Status in der eigenen Community mit Desinformationen viel Geld verdienen. Wird die Desinformation als politisches Instrument und im Wahlkampf eingesetzt, werden Menschen bewusst getäuscht und manipuliert. 

Definition Filterbubble von Fabio Blank: Algorithmisch kuratierter Informationskosmos, der durch das Zuspielen von Informationen und Meinungen gleichgesinnter Personen, die eigenen Meinung bestätigt.

Was für Auswirkungen auf den Einzelnen aber auch auf die Gesellschaft hat es, wenn Menschen durch irreführende oder falsche Informationen gezielt getäuscht oder beeinflusst werden?

Das Konzept von Fake News funktioniert auch, weil in sogenannten Communities gedacht und gelebt wird. Das «Wir gegen die anderen» gibt Halt und Sicherheit . Alle Menschen sind dafür anfällig, gezielt getäuscht zu werden. Wir alle haben das Bedürfnis nach Antworten, nach dem Gefühl von Kontrolle und Zugehörigkeit. Fake News geben auf komplexe Sachverhalte oder politische und gesellschaftliche Krisen einfache Antworten. Aus der Forschung lässt sich relativ klar ableiten, dass auch soziodemografische Faktoren eine wichtige Rolle spielen können. Gesamtgesellschaftlich gesehen, divergieren die einzelnen Gruppen mehr als früher. Diesen Trend konnten viele Menschen während der Corona-Pandemie hautnah miterleben. Freundschaften wurden zerstört, Familien zerstritten sich und unüberbrückbare Differenzen entstanden. Das Abtauchen in die eigene Filterbubble (siehe Bild) in der man in der eigenen Meinung immer bestätigt wird, leistet diesem Trend Vorschub. Als Gesellschaft haben wir die Verantwortung, die entstandene Kluft zu schliessen. In diesem Zusammenhang haben Bildungsinstitutionen eine wichtige Verantwortung.

Immer mehr Menschen informieren sich via soziale Netzwerke. Die Nutzung der öffentlich-rechtlichen Medien nimmt ab. Das hat verschiedene Gefahren zur Folge. (Bild: Pexels/Fauxels)
Immer mehr Menschen informieren sich via soziale Netzwerke und die Nutzung der öffentlich-rechtlichen Medien, welche ihre Quellen checken, nimmt ab. Dadurch wächst die Gefahr, Fake News aufzusitzen. (Bild: Pexels/Fauxels)

Warum ist Medienkompetenz heutzutage so wichtig?

Wir leben in einer mediatisierten Gesellschaft. Die Menschen informieren sich immer häufiger über soziale Netzwerke und andere Plattformen im Internet, die Nutzung der öffentlich-rechtlichen Medien nimmt ab. Diese «Plattformisierung» verstärkt das beschriebene Verhalten in den Filterbubbles. Durch die sehr schnelle Verbreitung von (Falsch)Nachrichten braucht es Kompetenzen, um diese Nachrichten auch richtig einordnen zu können. Oft fehlt das Hintergrundwissen, um eine Fake News zu entlarven oder zu merken, dass man manipuliert wird. Darum braucht es neben Fach- auch sehr viel Handlungswissen und die Reflexionsfähigkeit, also Medienkompetenz, um die Mechanismen hinter Fake News zu verstehen. Medienkompetenz beinhaltet die vier Bereiche Medienwissen, Mediengestaltung, Mediennutzung und Medienkritik. Die Aneignung und Weiterentwicklung von Wissen über verschiedene Medien und deren Funktionsweise im Zusammenspiel mit den kreativen Aspekten des Mediengebrauchs und der Weiterentwicklung von Kommunikationsroutinen sind entscheidend dafür, wie Medien für die eigenen Anliegen adäquat eingesetzt werden können. Damit Medienkritik nicht ein Wunsch oder Vorsatz bleibt, ist die Aneignung und Umsetzung ethisch moralischer Massstäbe notwendig.

Wie kann man Fake News im Internet oder in den Sozialen Medien als solche erkennen? 

1. Quelle: Habe ich die Quelle überprüft und andere Quellen gesucht? (Triangulation)

2. Inhalt und Fakten: Ist die Nachricht widerspruchsfrei? Werden reisserische Titel verwendet?

3. Layout, Grammatik und Rechtschreibung: Fallen mir Besonderheiten oder klare Fehler in der Nachricht auf?

4. URL: Habe ich die Webseitenadresse kontrolliert? Eine verdächtige Webseitenadresse kann eine Desinformation entlarven.

5. Bilder/Videos: Stimmen Bild und Text überein? Sind Bilder und Videos datiert und verifiziert?

Was unterscheidet eine zuverlässige Quelle von einer unzuverlässigen Quelle?

Mit verschiedenen Checklisten können Nachrichten oder auch Videos genauer analysiert werden. Folgende Parameter sind wichtig, um eine Meldung zu beurteilen:

  • Inhalt
  • Wortwahl
  • Ort / Location
  • Datum
  • Kontext
  • Metadaten von Bild- und Videodateien
  • Impressum
  • Veröffentlichende Personen
Schulen spielen bei der Vermittlung von Medienkompetenz eine entscheidende Rolle. (Bild: Pexels / Agung Pandit Wiguna)
Schulen spielen bei der Vermittlung von Medienkompetenz eine entscheidende Rolle. (Bild: Pexels / Agung Pandit Wiguna)

Welche Rolle spielen Schulen und Bildungseinrichtungen bei der Förderung von Medienkompetenz?

Eine entscheidende. An kaum einem anderen Ort kommen mit so hoher Regelmässigkeit derart viele Menschen aus unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten zusammen. Die Schule ist also der Gegenentwurf zur angesprochenen Filterbubble. Entscheidend ist, dass die Lehrpersonen gut ausgebildet sind und die Lernenden entsprechend unterrichten. Dies ist ein hoher Anspruch, denn die Lehrpersonen müssen sowohl Medienkompetenzen als auch gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge den Lernenden altersgerecht vermitteln können. Der Umgang mit digitalen Medien und deren Verbreitung ist wichtig und wird in absehbarer Zeit sicher nicht an Bedeutung verlieren. Gemäss Bericht des «World Economic Forum 2024» wird das Thema der Desinformation eine der wichtigsten Herausforderungen und gleichzeitig auch Bedrohungen der kommenden zwei Jahren sein. Aus meiner persönlichen Sicht ist es ein Anliegen, angehende Lehrpersonen entsprechend ausbilden zu können, um auf diese gesellschaftliche Entwicklung adäquat und qualifiziert zu reagieren. Wir müssen die Lernenden fit für ihre Zukunft machen und sie auf dem Weg zu mündigen und gleichzeitig auch kritischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen begleiten.

Sie sind Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Luzern. Was geben Sie den künftigen Lehrpersonen im Umgang mit Medien und Falschinformationen mit?

Im Modul «Medienlandschaft» in der Sek-Ausbildung geben wir den Studierenden einen Überblick über die Schweizer Medienlandschaft. In frei gewählten Themenbereichen vertiefen sie ihre Kenntnisse. Ein Themenbereich befasst sich mit dem Phänomen der Desinformation. Die Studierenden bilden sich fachlich weiter, indem sie die aktuellen Entwicklungen analysieren. Zudem setzen sie sich mit der eigenen Mediennutzung auseinander. Aktuelle Studien zur Mediennutzung Jugendlicher werden erforscht und die Studierenden müssen immer auch konkrete Bezüge zum Unterricht herstellen: Wie können sie diese Inhalte an ihre zukünftigen Lernenden vermitteln, welche Themen eignen sich exemplarisch dazu oder mit welchen didaktischen oder methodischen Werkzeugen planen sie einen entsprechenden Unterricht? 

Inwiefern lernen Schulkinder durch den Lehrplan 21 (Kindergarten bis 9. Klasse) den richtigen Umgang mit Nachrichten und Social Media Inhalten?

Der Modullehrplan «Medien und Informatik» unterscheidet die Kompetenzbereiche Medien, Informatik und Anwendungskompetenzen. Diese Kompetenzbereiche werden im Zyklus 1 und 2 in verschiedenen Fächern integriert unterrichtet. Ab dem Zyklus 3 werden die Kompetenzbereiche «Medien» und «Informatik» in einem eigenen Fach behandelt. Diese Regelung im Modullehrplan ergibt die Möglichkeit, die angesprochenen Inhalte adäquat und zielstufengerecht zu unterrichten. Allerdings steht und fällt die Umsetzung mit der Qualifikation der Lehrpersonen.

Der Lehrplan beinhaltet folgende Kompetenzen, welche zum hier thematisierten Themenfeld passen:

  • MI.1.1:  Die Schülerinnen und Schüler können sich in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensräumen orientieren und sich darin entsprechend den Gesetzen, Regeln und Wertesystemen verhalten.
  • MI.1.2: Die Schülerinnen und Schüler können Medien und Medienbeiträge entschlüsseln, reflektieren und nutzen. 

Hier bieten wir vom Zentrum Medienbildung und Informatik ZEMBI der Pädagogischen Hochschule Luzern Hilfestellung in Form von konkretem Unterrichtsmaterial. Auch haben wir mit dem Sozialwissenschaftler Marko Kovic ein Interview geführt und passend dazu ein interaktives Unterrichtssetting ausgearbeitet, mit dem sich die Schüler und Schülerinnen eingehend beschäftigen können. 


Was können Lehrpersonen im Unterricht tun, um Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln?

Ganz wichtig ist, dass die Lehrperson «Medienkompetenz» zu einem dringenden Anliegen macht. Medienkompetenz lässt sich nicht in einer Doppellektionen behandeln und ist damit abgeschlossen, sie muss über Jahre aufgebaut werden. Lehrpersonen sollen in den direkten Austausch mit den Kindern und Jugendlichen gehen. Die Thematisierung und die Konfrontation mit konkreten Beispielen helfen den Lernenden beim Kompetenzerwerb. Dazu gibt es auch ganz praktische Tools, wie zum Beispiel das Online-Spiel Get Bad News. Darin lässt sich spielerisch erkennen, welche Reaktionen Desinformation in sozialen Medien auslösen können. Wie schon angesprochen, geht es neben konkreten Beispielen auch um die übergeordneten Eigenschaften und Mechanismen und es geht darum zu verstehen, wie das Konzept der Desinformation funktioniert. Dies muss den Lernenden bewusst sein. Es ist also entscheidend, die Lehrpersonen von morgen professionell auszubilden. Medienkompetenz ist ein fachübergreifendes Thema und soll nicht nur in der Fachausbildung «Medien und Informatik» wichtig sein. Dies ist wichtig, denn je öfter Lernende dem Thema Desinformation in unterschiedlichen Fächern begegnen, desto eher können sie dieses komplexe Phänomen verstehen und lernen einzuordnen.

Medienkompetenz sollte in der Schule und Daheim gelernt werden. (Bild: Pixabay / Startup Stock Photo)
Medienkompetenz sollte in der Schule und Zuhause gelernt werden. (Bild: Pixabay / Startup Stock Photo)

Der Umgang mit Fake News kann nicht nur von der Schule vermittelt werden. Was können Eltern tun, um ihren Kindern Medienkompetenz zu lehren?

Der Aufbau der Medienkompetenz ist ein langer Prozess. Schon früh spielen verschiedene Medien (analoge und digitale) in Familien eine wichtige Rolle. Darum ist es entscheidend, dass Kinder und Jugendliche in diesem Prozess von ihren Eltern begleitet werden. Der kindliche Medienkonsum birgt leider viel Konfliktpotential für die Eltern-Kind-Beziehung. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und Kind stellt die Basis dar, damit Konflikte gut gelöst werden können. Eltern müssen wissen, welche Medieninhalte ihre Kinder konsumieren. «Wie lange» ist zwar wichtig, «Was» ist aber wichtiger. In Kontakt bleiben, nachfragen, Interesse zeigen und immer wieder thematisieren ist entscheidend. Transparente Regelungen, die von Eltern und Kind gemeinsam beschlossen wurden und getragen werden, können weiterhelfen. Und ganz entscheidend ist die Vorbildrolle, welcher sich die Eltern bewusst sein müssen. Eine frühe Leseförderung kann ebenfalls unterstützend sein. Da die Lesekompetenz dazu führt, verschiedene Textsorten – ob analog oder digital – zu kennen.

Das Internet und die Sozialen Medien verändern sich ständig. Was können Erwachsene tun, um sich im Umgang mit Fake News auf dem Laufenden zu halten?

Ziel und Zweck von Fake News bleiben gleich, auch wenn sich die Sozialen Medien und das Internet verändern. Es geht darum, eine Person oder mehrere Personen bewusst zu täuschen oder zu manipulieren. Dies geschieht auf unterschiedlichen Wegen, mit unterschiedlichen Medien. Auch für Erwachsene ist es wichtig, die Eigenschaften und Mechanismen hinter dem Konzept der Desinformation zu verstehen. Entscheidend ist, dass man interessiert bleibt und Inhalte immer wieder neu hinterfragt. Das Verwenden von verschiedenen Quellen, die erwähnte Triangulation ist wichtig. Natürlich sind die angesprochenen Tipps nicht nur für Lernende, sondern auch für Erwachsene hilfreich im Umgang mit Fake News.


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Kommentare: 4
  • #1

    Daniela Barmettler (Dienstag, 27 Februar 2024 23:36)

    Im Artikel der Luzerner Zeitung vom 22.11.2023: „Luzerner Regierung legt offen: Nicht einmal zwei von zehn Heilpädagoginnen auf Sekstufe haben vollständige Ausbildung“ steht, dass Martina Krieg diesbezüglich zuvor viel tiefere Zahlen genannt hatte. Wie ist dieser Sachverhalt in Bezug auf Medienbildung zu verstehen?

  • #2

    BKD Vera Bergen (Donnerstag, 29 Februar 2024 13:57)

    Guten Tag Frau Barmettler
    Herzlichen Dank für Ihre Frage. Ich habe bei Martina Krieg, Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung, nachgefragt. Sie hält Folgendes fest:
    «Zentral ist das Wort «vollständig». Der Kanton Luzern setzt eine umfassende Ausbildung (Lehrdiplom und SHP Ausbildung) voraus, dass er Heilpädagoginnen und Heilpädagogen als vollständig ausgebildet akzeptiert. In nationalen Statistiken werden Personen als vollständig ausgebildet erfasst, wenn sie eine SHP-Ausbildung haben (nicht aber zusätzlich ein Lehrdiplom Primarstufe oder Sekundarstufe), so kommen unterschiedliche Zahlen zustande. Im Bereich Medienbildung wünscht sich der Kanton Luzern ebenfalls gut ausgebildete Personen (z.B. CAS im Bereich Medien und Informatik), damit viel Wissen und Kompetenz an Schulen gelangt. Deshalb werden solche Lehrgänge mitfinanziert. Lehrpersonen entwickeln ihre Medienkompetenz laufend weiter, u.a. in diversen Kursen, Weiterbildungsveranstaltungen, Lehrgängen etc. - beispielsweise an der PH Luzern».

  • #3

    Daniela Barmettler (Montag, 04 März 2024 00:19)

    Liebe Frau Bergen
    Ich verstehe das nicht. Martina Krieg sagte am 1. Mai 2024 auch, dass 25% der Lehrerinnen und Lehrer für integrative Förderung kein adäquates Diplom haben würden. Um vollständig ausgebildet zu sein braucht es meines Wissens eine Zusatzausbildung von einem Jahr. Gemäss Regierungsrat sind aber zwischen 76%-92%. nicht vollständig ausgebildet. Wie ist das erklärbar?
    Wäre es nicht vertrauensbildend, wenn die DVS der Bevölkerung - differenziert, transparent und jährlich aktualisiert - kommunizieren würde, wie viele Lehrpersonen auf welche Weise ausgebildet sind? Bei so einem Monitoring könnte von Interessierten verfolgt werden, wie die politischen Massnahmen greifen und die Zahlen - im Idealfall - von Jahr zu Jahr steigen. Zudem fände ich es essenziell, dass die effektiven beruflichen Voraussetzungen der jeweiligen Lehrpersonen an den Schulen kommuniziert würden. Eventuell könnte das für die Lehrpersonen auch ein Ansporn sein. Vielen Dank und beste Grüsse

  • #4

    BKD Vera Bergen (Montag, 04 März 2024 14:05)

    Sehr geehrte Frau Barmettler
    Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an info.dvs@lu.ch.
    Herzlichen Dank und freundliche Grüsse
    Vera Bergen