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Hoher Besuch im Zentrum für Brückenangebote

Text: Regula Huber

Bilder: Zentrum für Brückenangebote

Das Luzerner Zentrum für Brückenangebote ist ein Kompetenzzentrum für die berufliche oder schulische Integration von Jugendlichen, die ihre Anschlusslösung nach der Volksschule nicht auf dem direkten Weg finden. Die Lehrpersonen und Lernenden konnten «ihre» Schule diese Woche der höchsten Luzernerin, Kantonratspräsidentin Ylfete Fanaj und Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann vorstellen.

Für die Lernenden und Mitarbeitenden des Zentrum für Brückenangebote ZBA stand diese Woche ein spezieller Tag auf dem Stundenplan: Die Kantonsratspräsidentin Ylfete Fanaj und Regierungsrat Marcel Schwerzmann hatten sich für einen Besuch im Schulhaus Biregg Luzern angemeldet, um einen vertieften Einblick in die Bildungsinstitution ZBA zu erhalten. Auf dem Programm standen Inputs zu den ZBA-Angeboten, Begegnungen mit den Lehrpersonen und den Lernenden aus dem Fokus Unterricht, Praxis und Integration. 

Zentrum für Brückenangebote
Begegnung mit den Lernenden im Schulzimmer: Marcel Schwerzmann, Ylfete Fanaj und Christof Spöring (vl)

Weg in die erfolgreiche berufliche Zukunft

Das ZBA bildet und berät die Lernenden individuell ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechend. Dabei werden gemeinsam bestmögliche Voraussetzungen für Anschlusslösungen in die berufliche Zukunft erarbeitet. Die Lernenden kommen aus ganz verschiedenen sozialen, schulischen und kulturellen Gruppen und erhalten je nach persönlicher Voraussetzung die notwendige Unterstützung, Ausbildung und Beratung. Gewisse Jugendliche und junge Erwachsene haben einen Migrationshintergrund, eine komplexe Vorgeschichte oder nutzen die Zeit am ZBA, um schulische Defizite aufzuholen und gezielt an ihrer Lehrstellensuche oder der Aufnahmeprüfung für eine weiterführende Schule zu arbeiten. 

Zentrum für Brückenangebote
Kantonsratspräsidentin Ylfete Fanaj besuchte selbst das 10. Schuljahr und ermunterte die Lernenden, vom ZBA-Lehrgang zu profitieren

«Ich hatte selbst das 10. Schuljahr absolviert und konnte nur mit viel Mühe eine Lehrstelle finden» erzählte Ylfete Fanaj den Lernenden – sie kam als 9jähriges Mädchen im Rahmen des Familiennachzugs aus dem Kosovo in die Schweiz und musste sich ihren Weg durch Schule und Lehre erkämpfen. «Denkt daran, irgendwo ist eine Türe, die wartet, geöffnet zu werden. Packt eure Chancen und profitiert von diesem Lehrgang im Zentrum für Brückenangebote» ermunterte sie die Jugendlichen.

Regierungsrat Marcel Schwerzmann, Bildungs- und Kulturdirektor zeigte sich beeindruckt vom hohen Engagement der ZBA-Lehrpersonen, die der Herausforderung der grossen Heterogenität der Lernenden mit Fachkompetenz, persönlicher Begleitung und grosser Motivation begegnen. Die Lehrpersonen aus den ZBA-Standorten Biregg, Hubelmatt, Rössligasse Luzern und Sursee hatten sich – coronabedingt - teilweise online zugeschaltet und konnten sich so direkt mit Ylfete Fanaj und Marcel Schwerzmann sowie Christof Spöring, Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, austauschen.

Grundkompetenzen schulen mit interner Schnupperlehre

Die Jugendlichen selbst hatten auch einen eigenen Auftritt. Sie stellten sich und ihre (Herkunfts-)Geschichte vor, zeigten ihre aktuellen Arbeiten und Projekte und bewiesen, dass sie mit Engagement und grossem Willen an ihrer ganz persönlichen Anschlusslösung arbeiten. Sie präsentierten ihre Internet-Recherchen zu speziellen Aufgaben; ganz aktuell zum Thema «Frauen in der Schweiz» anlässlich des Internationalen Tag der Frau am 8. März - oder die Resultate ihrer «internen Schnupperlehre», bei der sie einen Apéro von A – Z organisieren müssen – von der Idee bis zur konkreten Umsetzung mit Getränken und kleinen Köstlichkeiten. Dabei geht es um die Schulung der Schlüsselkompetenzen im künftigen Berufsleben, um Bewältigen von Herausforderungen und schliesslich ums Erfolgserlebnis bei gelungenen Arbeiten. 

«Brückenangebot braucht es unbedingt!»

Zentrum für Brückenangebote
Corona-konformer Schulbesuch: ZBA-Mitarbeitende waren teilweise online zugeschaltet

Monika Rütsche und Jörg Fischer, das Co-Leitungsteam des ZBA, zogen ein positives Fazit aus dem Besuch und den Präsentationen: «Wir konnten das Brückenangebot gut vorstellen, zeigten positive Inhalte ebenso auf wie kritische Rahmenbedingungen», erklärten sie im Anschluss an den Besuch an ihrer Schule und betonten, dass sich alle Mitarbeitenden dynamisch, engagiert, professionell und lösungsorientiert für eine nachhaltige Integration der Jugendlichen in die Berufswelt einsetzen. «Das Brückenangebot braucht es unbedingt. Die Lernenden des ZBA sind gute Lernende, die auf ihrem Weg ihr Ziel erreichen wollen. Die Gesellschaft und Wirtschaft soll vermehrt erkennen, dass das ZBA diese Jugendlichen auf ihrem Weg unterstützt und dass durch diese Bildungs- und Beratungsarbeit viele Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden», so die überzeugte Haltung der beiden Schulleitungs-Mitglieder. 


Zentrum für Brückenangebote 

 

In diesem Kompetenzzentrum für die berufliche Integration von Jugendlichen werden die Lernenden ausgebildet und sie erhalten differenzierte und kompetenzorientierte Beratung in einer lebensnahen und digitalisierten Umgebung. Gemeinsam mit den Lernenden werden bestmögliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration in die Arbeitswelt und Gesellschaft erarbeitet.

Die Bildungs-und Beratungsarbeit wird während einer vertraglich vereinbarten Zeit angeboten. Zudem gilt es, die Vereinbarungen und Regeln am ZBA einzuhalten um eine optimale Zusammenarbeit zu ermöglichen. Diese Zusammenarbeit wird auch im Austausch mit den Erziehungsberechtigten und den Betrieben der Wirtschaft gepflegt.

 

Am Zentrum für Brückenangebote Luzern gibt es drei Grundtypen von Brückenangeboten:

·         Bilden & Beraten: Fokus Praxis

·         Bilden & Beraten: Fokus Unterricht

·         Bilden & Beraten: Fokus Integration

 

Neben den drei Grundtypen gibt es auch die Möglichkeit eine Integrationsvorlehre (INVOL) zu absolvieren. Hier finden Sie alle weiteren Informationen dazu (LINK). 

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