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Ein neues Angebot für hochbegabte Primarschul-Kinder

Autorin: Andrea Renggli

Ab Schuljahr 2019/20 gibt es im Kanton Luzern ein zusätzliches Angebot für hochbegabte Kinder: In sieben Ateliers darunter Denksport, Philosophieren oder Robotik sollen Lernende der 3. und 6. Klassen gefördert werden, die neben dem üblichen Unterricht noch Kapazitäten für weitergehende Leistungen haben.

Kinder beim Forschen
1 bis 2 Prozent der Primarschulkinder sind hoch oder höchstbegabt. (Bild: iStock, Autor: Jakob Chuck)

Die Ateliers werden von hoch- und höchstbegabten Kindern der dritten bis sechsten Klasse einmal wöchentlich während der regulären Schulzeit besucht. Sie sind vorläufig für Dienstag- und Donnerstagnachmittag an den Standorten Luzern und Sursee geplant. 

Online-Anmeldung bis 14. Juni 2019

Seit dem 1. April bis am 14. Juni 2019 läuft nun die Anmeldefrist für die Kinder,die im nächsten Schuljahr in einem Atelier mitmachen möchten. Seither wird die Webseite rege besucht, es werden Informationen konsultiert und erste Anmeldungen treffen ein. Zur Auswahl stehen den Kindern sieben verschiedene Schwerpunkte wie Denksport, Philosophieren oder Robotik. Es wird eine Herausforderung werden, die Kinder aus allen unterschiedlichen Schulen und Klassen den verschiedenen Ateliers in Luzern und Sursee zuzuteilen. Natürlichgilt es, ihre Prioritäten so gut es geht zu berücksichtigen. Im Spätsommer starten dann die Ateliers in ein erstes Schuljahr.

Potenzial der Kinder fördern - Unterforderung vermeiden

Besuchen wir den Unterricht an einer Primarschule, wird schnell deutlich, dass die Kinder ganz unterschiedliche Talente und Interessen haben. Vielfalt ist Alltag. Dabei können wir davon ausgehen, dass

ein bis zwei Prozent der Kinder in den Luzerner Volksschulen als sogenannte Hoch- oder Höchstbegabte gelten und einen Intelligenzquotient von 130 und mehr haben.

Sie verfügen über das Potential zu aussergewöhnlichen Leistungen. Ob sie diese Leistungen auch tatsächlich zeigen, hängt von der jeweiligen Förderung und den Bedingungen des Umfeldes ab, in dem die Kinder aufwachsen.

 

Für begabte Kinder kann es verhängnisvoll sein, wenn sie nicht gefordert sind. So kommt es immer wieder vor, dass ein hochbegabtes Kind in einen Teufelskreis von Unterforderung und schlechtem Sozialverhalten gerät. Für uns Erwachsene ist somit die Erkenntnis wichtig, dass sich Hochbegabung nicht automatisch in aussergewöhnlichen Leistungen und tollen Noten zeigen muss. Insofern ist ein hochbegabtes Kind auch nicht immer einfach zu erkennen.

Kinder werden an Luzerner Schulen individuell gefördert

Die Volksschulen setzen diverse Möglichkeiten ein, um hoch-

und höchstbegabte Kinder auf ihrem individuellen Niveau zu fördern und fordern. Erster Ort der Begabungs- und Begabtenförderung ist der Unterricht. 

Die Lehrperson erkennt das Potenzial des Kindes und fordert es mit zusätzlichen und offenen Aufgabenstellungen heraus.

Das Kind darf den Lernstoff in kürzerer Zeit bearbeiten und/oder erhält zusätzliche, vertiefende Lerninhalte. Diese Fördermassnahmen nennen wir Enrichment (Anreicherung) und Akzeleration (Beschleunigung).

Programme ausserhalb der Klasse - Drei Beispiele

Einige Schulen führen zusätzlich zur Förderung innerhalb der Klasse auch Programme ausserhalb der Klasse im Rahmen der Begabungs- und Begabtenförderung:

 

1.

So nutzt zum Beispiel Leonie (5. Klasse, Schulhaus Ebnet, Entlebuch) ihre wöchentliche individuelle Lernzeit dazu, um einen Förderkurs für ihre Kameraden zu planen. Sie werden gemeinsam Zahlenmauern und Legotürme bauen.

 

2.

Valentina (3. Klasse, Schulhaus Fluhmühle, Luzern) arbeitet in der klassenübergreifenden Lerngruppe alle zwei Wochen an ihrem Lieblingsthema Delfine. Sie bereitet eine Ausstellung vor, die sie an den Elternbesuchstagen zeigen wird.

 

3.

Und Dejan (6. Klasse, Schulhaus Gerbematt, Rothenburg) erforscht jede Woche in der Werkstatt das Thema Optik. Gerade entwickelt er eine eigene optische Illusion.

 

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