Text/Bilder/Videos: Benno Bühlmann
Dass der Erhalt der natürlichen Umwelt ins Klassenzimmer gehört, hat im März die Kantonsschule Alpenquai mit einer Aktionswoche zur «Nachhaltigkeit» gezeigt. Rund 500 Lernende und 40 Lehrpersonen setzten sich über vier Tage lang mit Ernährung und Klima, Ressourcenverbrauch und Energie auseinander. Wichtige Erkenntnis für alle: der eigene ökologische Fussabdruck kann entscheidend sein.
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein Gebot der Stunde! Die diesjährigen Aktions- und Begegnungswoche zum Thema «Nachhaltigkeit» an der Kanti Alpenquai sollte in diesem Schuljahr wenn immer möglich durchgeführt werden - Corona hin oder her. Ein spezielles Schutzkonzept hat die Aktivitäten in einem reduzierten Rahmen erstaunlich gut unterstützt: die Aktionswoche konnte so vom 8. bis 11. März 2021 realisiert werden.
Es gab vielfältige Workshops und Begegnungen mit interessanten Gästen wie beispielsweise dem Solartaxi-Pionier Louis Palmer dem Philosophen Andreas Brenner oder zwei Vertreterinnen des Projektes «Wasser für Wasser». Inspirierend und positiv, lautete das Feedback vieler Schülerinnen und Schüler im Anschluss an dieser Aktionswoche.
Generell richtete sich das Angebot an alle Schülerinnen und Schüler an der Kantonsschule Alpenquai. Coronabedingt war die Zahl der Teilnehmenden jedoch bei jedem Workshop begrenzt, teilweise wurden die Workshops per TEAMS-Videokonferenz gleichzeitig in mehrere Schulzimmer übertragen. Auf diese Weise konnten während der Nachhaltigkeitswoche rund 24 Klassen oder rund 500 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten an einzelnen Programmangeboten teilnehmen.
Fokus Energie
Am Tag 1 stand das Thema «Energie» im Zentrum. Gestartet wurde die Spezialwoche mit einer Einführung in die Nachhaltigkeit als Lebensprinzip durch Shathu Vasantakumaran, der auch sein Engagement bei sustainabilityweek.ch, einem schweizweiten Projekt von studentischen Organisationen für Nachhaltigkeit VSN-FDD-FSS, vorstellte.
Zu Gast an der Kanti war auch Louis Palmer, Solar-Pionier und Botschafter für den Einsatz von Solarenergie. In seinem Vortrag «Mit der Kraft der Sonne rund um die Erde» stellte einen Weg vor, unseren Umgang mit Energie weiterzuentwickeln. Sein Motto für den Umgang mit den aktuellen Herausforderungen von Umwelt und Nachhaltigkeit brachte er mit folgenden Worten auf den Punkt:
«Ich habe heute die Wahl,
ob ich lieber Teil eines Problems oder
Teil einer Lösung sein will.»
Fokus Umgang mit Ressourcen und Fussabdruck
Am Tag 2 fanden in Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz insgesamt sechs Workshops zum Thema «Ökologischer Fussabdruck» statt. Die Schülerinnen und Schüler lernten, wofür der Begriff steht, wie sich Treibhausgase negativ aufs Klima auswirken und wie jede und jeder von uns den eigenen ökologischen Fussabdruck durch das persönliche Verhalten beeinflussen kann.
(Hierlang geht es zum Footprint-Rechner der WWF)
Einen Beitrag zum Thema Globalisierung und Wirtschaftsethik leistete der Basler Philosoph Prof. Dr. Andreas Brenner, Philosophischen Seminar der Universität Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz, FHNW. Brenner hielt einen anregenden Vortrag zum Thema: «Umweltethik: Was geht uns die Erde an? Was ich tun kann, was ich tun muss.» Angereichert wurde das Dienstagsprogramm auch noch mit einem Mittagsgespräch zum Thema «Fliegen und Ethik: Was tun, wenn andere ihren Beitrag nicht leisten?» Das Gespräch moderierte Dr. Christoph Baumberger, Philosophielehrer an der Kantonsschule Alpenquai.
Fokus Wasser und den Umgang mit Wasser nachhaltig verändern
Tag 3 war dem Thema «Wasser» gewidmet. Im Zentrum standen Informationen zu den Projekten zur Wasserversorgung in urbanen Regionen Afrikas und zur Förderung des Konsums von Leitungswasser in der Schweiz durch Projektverantwortliche der Organisation «Wasser für Wasser».
Am vierten und letzten Tag stand eine Vielzahl von Workshops auf dem Programm. Das Angebot reichte vom Thema «Umweltpsychologie» über «Step into action» und «Food Waste» bis zum Workshop «Ernährung: Was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun?» und die Frage nach den Berufsperspektiven der Zukunft bzw. der Vereinbarkeit von Job, Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Auch die Mensa beteiligte sich mit einer Spezialaktion an der Nachhaltigkeitswoche: Ein abwechslungsreiches Quiz mit Glücksrad, bei dem die Teilnehmenden ihr Hintergrundwissen über die Herstellungsbedingungen der in der Mensa angebotenen Lebensmittel unter Beweis stellen konnten, stiess bei den Schülerinnen und Schülern auf reges Interesse.
Während der Nachhaltigkeitswoche konnten die Schülerinnen und Schüler in vielfältigen Bereichen ihre individuellen Lernerfahrungen machen. Am wichtigsten war wohl die Erkenntnis, dass sich jede Person mit dem eigenen «ökologischen Fussabdruck» beschäftigen sollte und ihren individuellen Beitrag leisten kann, um den «Footprint» beispielsweise im Bereich der Ernährung oder der Mobilität deutlich verkleinern könnte.
Aktions- und Begegnungswochen haben an der Kantonsschule Alpenquai eine lange Tradition und werden seit 20 Jahren durchgeführt. Sie fokussieren und vertiefen unterschiedliche Themen wie Menschenrechte, Migration, Ernährung, indigene Völker, Klima etc. und werden ca. alle zwei Jahre durchgeführt. Geplant ist bereits eine nächste Veranstaltung zum Thema Nachhaltigkeit im nächsten Schuljahr.