Heilpädagogische Schule Willisau - Externe Evaluation bescheinigt hohen Qualitätsstand

Text: Ruth Duss, Bilder: HPS Willisau

Die Dienststelle Volksschulbildung führte zu Beginn des Jahres eine Externe Evaluation an der Heilpädagogischen Schule Willisau durch. Alle Lehrpersonen, die Schuladministration, Schülerinnen und Schüler und deren Eltern und Erziehungsberechtigten haben daran teil genommen. 

Als Vorbereitung für die Evaluation mussten wir ein Schulportfolio mit schulinternen Dokumenten und Beschreibungen der Abläufe zusammenstellen, die standardisierte Onlinebefragung mit eigenen Fragen ergänzen und drei schulinterne Fokusbereiche wählen - eine interessante Aufgabe!

Mit Blick auf das Entwicklungspotenzial der HPS Willisau haben wir uns entschieden, die drei Qualitätsbereiche «Schul- und Unterrichtsentwicklung steuern», «Zusammenarbeit gestalten» und «Kompetenzerwerb» vertieft evaluieren lassen. Im Bereich «Schul- und Unterrichtsentwicklung steuern» erhofften wir als zukunftsorientierte Schule von der Evaluation Empfehlungen für unsere Entwicklung hin zu einer «Schule für alle». Die Zusammenarbeit an der HPS Willisau zwischen Lehrpersonen, Lernenden, Eltern und Rektorat funktioniert bereits sehr gut. Gesellschaftliche Entwicklung und natürlich die Pandemie haben jedoch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit eröffnet, die es nun weiter zu entwickeln gilt. Und mit dem Thema Kompetenzerwerb der Lernenden, insbesondere auch mit dem Erwerb von überfachlichen Kompetenzen, setzen wir uns nicht erst seit der Einführung des Lehrplans 21 vertieft auseinander.

Neben den schulinternen Schwerpunkten sah die Evaluation auch drei von der DVS vorgegebene Evaluationsschwerpunkte vor: Wie wird Führung an der HPS Willisau wahrgenommen? Wie werden die Kompetenzen der Lernenden beurteilt? Und wie steht es um die Zufriedenheit der Lernenden, Lehrpersonen und Eltern mit der Schule und dem Unterricht?

Zahlreichen Lernenden war es aufgrund ihrer Intelligenzminderung nicht möglich, an der standardisierten Onlinebefragung mitzuwirken. Nichtsdestotrotz setzte sich die Schule zum Ziel, eine möglichst hohe Teilhabe sicherzustellen. Darum passten die Verantwortlichen des Bereichs «Unterstützte Kommunikation» die Fragebögen in zwei Niveaus an. Sie gestalteten eine vereinfachte Variante für «Leser*innen» und eine zweite Variante, die mittels «Anybook Reader» bearbeitet werden konnte. «Anybook Reader» sind audio-digitale Sprachausgabegeräte, mit denen Texte mit der eigenen Stimme vertont, vorgelesen und Fragen mit Hilfe von Piktogrammen beantwortet werden können.

Die Kinder und Jugendlichen machten mit grossem Interesse und Engagement an der Befragung mit und taten dies auch mit Begeisterung kund: «Es war mega cool, dass wir einen Fragebogen ausfüllen durften. Wir kennen die Schule sehr gut, so können wir etwas sagen.»

Mit der Anpassung der Fragebögen hat die Schule einen Beitrag im Sinne der UNO-Behindertenrechtskonvention geleistet. Diese rückt die angepasste Kommunikation ins Zentrum, damit Menschen mit Behinderungen den Zugang zum gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Leben erhalten.

Das Schulpersonal und die Evaluatorinnen erlebten die drei Evaluationstage mit zahlreichen Unterrichtsbesuchen, Interviews und Führungen durchwegs als ausgesprochen angenehm und interessant. Rektorat und Mitarbeitende waren von den Begegnungen, insbesondere auch vom Zugang der Evaluatorinnen zu den Lernenden, ihren differenzierten Fragestellungen und den angeregten Interviews sehr beeindruckt. Gespannt erwartete die ganze Schulgemeinschaft anschliessend die Ergebnispräsentation.

Mit grosser Genugtuung durfte die HPS Willisau schliesslich die Ergebnisse der externen Evaluation zur Kenntnis nehmen. Die Ergebnisse bescheinigen der Schule einen durchwegs sehr hohen Stand. So kamen die Evaluatorinnen beispielsweise zum Schluss: «Die Erziehungsberechtigen werden gezielt in die Förderung ihrer Kinder einbezogen und für den Austausch sind geeignete Kontaktmöglichkeiten installiert. Die Erziehungsberechtigten sind ausserordentlich zufrieden mit der Schule und schätzen die wirksame Förderung ihrer Kinder sowie die konstruktive Zusammenarbeit ganz besonders.» Diese Rückmeldungen freuen Rektorat und Mitarbeitende sehr und bestärken sie in ihrem Handeln. Die Evaluation vermittelt generell eine umfassende Aussensicht und die Entwicklungsempfehlungen beziehen sich auf die von der Schule gewählten Fokusbereiche.

Hochmotiviert und mit viel Engagement wird sich die HPS Willisau Ziele setzen und dabei den Blick auf das Entwickeln und Erhalten stets im Fokus behalten. Die professionelle Fremdbeurteilung trägt wesentlich zur Qualitätssicherung unserer Schule bei und ist für die weitere Entwicklung sehr wertvoll und wegweisend.