Europäische Tage des Denkmals 2024: Denkmalpflege trifft Eigentümerschaft

Text: Mathias Steinmann / Blogredaktion

Vorschaubild: Monique Coulin

Für eilige Leserinnen und Leser:

• Die Europäischen Tage des Denkmals finden dieses Jahr am 7. und 8. September statt. 
• In der Zentralschweiz werden die Denkmaltage bereits am 3. September durch eine gemeinsame Veranstaltung der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden sowie Zug eröffnet. 

• Das Motto der Denkmaltage lautet «vernetzt» und fokussiert auf die Verbindung zwischen Denkmälern und deren Eigentümerschaft.

• Dieses Jahr stellen die Eigentümerinnen und Eigentümer ihre Baudenkmäler vor, da sie eine wichtige Rolle im Erhalt und Unterhalt von Denkmälern spielen.

•  Die Denkmaltage umfassen über 40 Veranstaltungen in der Zentralschweiz, darunter Führungen durch kürzlich restaurierte Denkmäler, wie z.B. das Haus Bodenmatt in Entlebuch, die Villa Bellerive in Luzern. In Eschenbach können Teile des Frauenklosters und der Klosterschatz besichtigt werden.

• Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung für Führungen finden Sie unter www.kulturerbe-entdecken.ch.

Das Motto der diesjährigen Europäischen Tage des Denkmals lautet «vernetzt». Die Denkmalpflege Luzern nimmt das Motto zum Anlass, das «Netzwerk» mit den Eigentümerinnen und Eigentümern von Baudenkmälern zu thematisieren.

Darum werden am Denkmaltag für einmal neben den Fachleuten aus Architektur, Restaurierung und Denkmalpflege auch Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer ihre Denkmäler vorstellen und ihnen so ein Gesicht geben. Baudenkmäler sind besondere Gebäude, die auch besondere Eigentümerinnen und Eigentümer benötigen. Sie sind es, die mit Ihren Wertvorstellungen, ihren Ansprüchen und Nutzungsideen den Erhalt von Baudenkmälern massgeblich beeinflussen und sie sind es, die den Unterhalt und den Betrieb der Kulturdenkmäler verantworten und finanziell tragen. Ihr Wissen und ihre persönliche Bindung zu den Gebäuden bilden die Grundlage einer gemeinsamen Vision von Eigentümerschaft und Denkmalpflege zum Erhalt unseres baukulturellen Erbes. Wenn Baudenkmal und Eigentümerschaft harmonieren, lässt sich das Kulturdenkmal in all seinen Facetten optimal nutzen und erhalten. So ist Denkmalpflege immer auch ein Stück Eigentümerpflege.

Darum bietet sich an den diesjährigen Denkmaltagen vom 7. und 8. September die Gelegenheit, an verschiedenen Führungen nicht nur aktuelle Restaurierungsprojekte zu besichtigen, sondern auch ins Gespräch mit Eigentümerinnen und Eigentümern zu kommen. So beispielsweise in Entlebuch, wo das Haus Bodenmatt – das ehemalige Wohnhaus von Bundesrat Josef Zemp (1834-1908) – in Anwesenheit der Eigentümer besucht werden kann. Eigentümerschaft und Vertreter der Denkmalpflege berichten über die besonderen Herausforderungen der kürzlich erfolgten Restaurierung. 

In der Stadt Luzern geben Eigentümerschaft, Architekten und Denkmalpflege Einblick in die Geschichte des Landsitzes Wartenfluh und in das aktuelle Umbauprojekt der zugehörigen Sust. Ebenfalls in Luzern werden der Umbau und die Restaurierung des ehemaligen Salzmagazins auf der Allmend sowie die kürzlich abgeschlossenen Restaurierungsmassnahem an den Sgraffiti-Dekorationen der Villa Bellerive vorgestellt. In der Altstadt können die Ergebnisse der umfassenden Gesamtrestaurierung des Am Rhyn Hauses und der jüngsten Restaurierungen im Göldlinhaus am Hirschenplatz besichtigt werden. 

Eine ganz besondere Möglichkeit bietet sich in Eschenbach, wo das Frauenkloster seine Pforten dem interessierten Publikum öffnet. Neben der Klosterkirche kann auch der grosszügige Klostergarten besucht werden und der ehemalige Luzerner Denkmalpfleger Georg Carlen führt durch den Klosterschatz. 

Auch dieses Jahr werden die Denkmaltage in der Zentralschweiz durch eine gemeinsame Eröffnungsveranstaltung der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug lanciert. Die ganz im Zeichen der Eigentümerschaft von Baudenkmälern stehende Auftaktveranstaltung findet am Dienstag 3. September in der Peterskapelle Luzern statt. Nach einem Eröffnungsreferat von Catherine Glutz von Blotzheim, Sektionspräsidentin Innerschweiz von Domus Antiqua Helvetica - Schweizerische Vereinigung der Eigentümer Historischer Wohnbauten - moderiert die Kulturjournalistin Karin Salm ein Gespräch unter Eigentümerinnen und Eigentümern von schützenswerten Gebäuden. Vor der Veranstaltung bietet sich die Gelegenheit, die 2018 restaurierte und umgestaltete Peterskapelle zu besichtigen. 

Die Details zu den einzelnen Veranstaltungen sind auf der nationalen Webplattform www.kulturerbe-entdecken.ch publiziert. Die Webseite bietet für den Denkmaltag 2024 einen reichen schweizweiten Veranstaltungskalender, aus dem die Besucherinnen und Besucher ihr persönliches Programm zusammenstellen können. Neu können auch Reservationen für einzelne Veranstaltungen über diese Webseite getätigt werden. Ergänzend zur Webplattform haben die sechs Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug wiederum eine gemeinsame Programmbroschüre herausgegeben, die den Weg zu über 40 Veranstaltungen in der Zentralschweiz weist

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