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Bildungsdirektor Armin Hartmann wünscht allen einen guten Schulstart 2023: «Heute ist ein besonderer Tag!»

Text: Blogredaktion / Bilder: BKD/privat

An den kantonalen Gymnasien und Berufsfachschulen sowie in den meisten Luzerner Gemeinden starten heute über 60'000 Kinder, Jugendliche und deren Lehrpersonen ins neue Schuljahr. Insbesondere für rund 4'200 Luzerner Kinder und deren Familien ist dies ein besonderer Tag: Sie treten in die 1. Klasse der Primarschule ein. Regierungsrat Armin Hartmann besuchte zum Schulbeginn die heilpädagogische Schule HPS in Sursee.

Bildungs- und Kulturdirektor Armin Hartmann und Martina Krieg DVS-Leiterin in Gespräch mit HPS-Rektor René Carlin. (Bild: BKD)
Bildungs- und Kulturdirektor Armin Hartmann und Martina Krieg, Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung, im Gespräch mit HPS-Rektor René Carlin. (Bild: BKD)

Zurück in den Schulalltag heisst es heute für rund 43'400 Kinder und Jugendliche in der Volksschule, rund 5'600 Jugendliche an den Gymnasien und über 15'000 an den Berufsfachschulen. Für rund 4'200 ist es sogar der erste Schultag überhaupt. «Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen einen guten Start in das Schuljahr 2023/2024», sagte Bildungs- und Kulturdirektor Armin Hartmann anlässlich seines Besuch zum ersten Schultag an der Heilpädagogischen Schule HPS in Sursee. Er besuchte die HPS zusammen mit Martina Krieg, Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung DVS. Die HPS wurde bewusst ausgewählt, denn der Besuch des Regierungsrates soll ein Zeichen dafür sein, dass die Integration eines der ganz grossen Themen der nächsten Legislatur sein wird. 

Ein Herz für die Kleinsten am ersten Schultag

Während seines Besuch an der HPS richtete Armin Hartmann das Wort auch an die Erstklässlerinnen und Erstklässler:  «Für euch ist heute ein besonderer, wichtiger Tag. Ich wünsche allen einen guten Start und für die kommende Schulzeit viel Erfolg und tolle Erlebnisse in der neuen Umgebung», sagte der Regierungsrat. Und erinnerte sich zurück an seinen ersten Schultag: «Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, in dem sich alle gegenseitig bereits kannten. Das hat den Einstieg erleichtert. Ich freute mich ungemein auf den lang ersehnten Schulanfang und darauf, dass wir nun endlich zu den Grossen gehörten – so fühlten wir uns zumindest. Es war ein schöner Tag und ich blicke gerne auf die Schulzeit an der Primarschule Schlierbach zurück», so Hartmann. «Das Gefühl des ersten Schultags ist unvergesslich – es wird im Leben nur noch wenige Male zurückkehren. Ein ähnlicher Moment ist sicher der Tag des Amtsantritts als Regierungsrat», witzelte der sichtlich gutgelaunte Bildungs- und Kulturdirektor. 

Bildungs- und Kulturdirektor Armin Hartmann an seinem ersten Schultag an der Primarschule in Schlierbach. (Bild: zVg))
Bildungs- und Kulturdirektor Armin Hartmann an seinem ersten Schultag an der Primarschule in Schlierbach. (Bild: zVg)

Lehrpersonenmangel: Fast alle Stellen besetzt

Die Stellenbesetzungen an den Luzerner Schulen war auch dieses Jahr eine Herausforderung. An den Gymnasien und Berufsfachschulen (kantonale Schulen) sind alle Stellen besetzt. Allerdings war es auch auf diesen Stufen in gewissen Fächern anspruchsvoll, geeignete Lehrpersonen zu finden – beispielsweise für Französisch und Informatik.

 

Erfreulicherweise konnten an den Volksschulen praktisch alle Klassenlehrpersonen-Stellen besetzt werden. Per 21. August 2023 waren gemäss Stellenportal an der Primarschule noch drei Stellen für Klassenlehrpersonen offen; eine Jahresstelle (75%) sowie zwei halbjährige Stellvertretungen, zudem ein Pensum für Integrative Förderung sowie sieben Stellen für Teilpensen unter 50 Prozent in diversen Bereichen.

Nicht alles bleibt gleich - Veränderungen auf allen Stufen

Das Projekt Sprint ist mit der Einführung der Schuladministrationssoftware am Weiterbildungszentrum WBZ in Sursee erfolgreich abgeschlossen. Nun steht allen kantonalen Berufsschulen, den Gymnasien und dem Zentrum für Brückenangebote dieselbe webbasierte, moderne und ausbaufähige Software für die Schulverwaltung zur Verfügung. Im Zuge dieser Einführung konnten die administrativen Prozesse vereinheitlicht und konsolidiert werden. Das im April 2020 gestartete Sprint-Projekt hat das Budget eingehalten und insgesamt rund 3.5 Millionen Franken gekostet. Neben einer neuen Schuladministrationssoftware gibt es mit dem Schulstart auf allen Schulstufen weitere Neuerungen. In der folgenden Übersicht sind die wichtigsten Veränderungen aufgeführt.

Neuerungen an den Volksschulen (Kindergarten, Primar- und Sekundarschule)

  • «Schulen für alle» - Entwicklungsvorhaben bis 2035
    • Das umfassende Schulentwicklungsvorhaben «Schulen für alle» nimmt Fahrt auf. Es hat zum Ziel bei der Ausgestaltung der Volksschule neue Akzente zu setzen, damit diese stark und zukunftsorientiert bleibt und Kinder und Jugendliche zu verantwortungsbewussten und selbstständigen Menschen befähigt. Das Konzept ist erstellt und ab dem neuen Schuljahr nehmen die sogenannten Bausteingruppen zu unterschiedlichen Themen ihre Arbeit auf. Auch das Thema Beurteilen wird in einem Baustein bearbeitet. Hier wird vorerst eine Analyse vorgenommen, was für Bedürfnisse Schule, Wirtschaft und Gewerbe haben.
  • Neue Berechnung der Pro-Kopf-Beiträge
    • Ab Januar 2024 erhalten die Gemeinden die kantonalen Pro-Kopf-Beiträge für die Volksschulen auf der Basis von Standardkosten. Die Dienststelle Volksschulbildung und der Verband Luzerner Gemeinden erarbeiteten die neue Berechnungsgrundlage gemeinsam und validierten die Standardkosten.
  • Schulversuch Sonderschulklassen
    • Der Bedarf an Schulplätzen für Kinder mit ausgewiesenem Sonderschulbedarf im Bereich Verhalten und sozio-emotionaler Entwicklung steigt stetig. Ab Schuljahr 2023/24 bestehen daher in der Stadt Luzern und in Schötz im Rahmen eines dreijährigen Schulversuchs je zwei Sonderschulklassen. Die Dienststelle Volksschulbildung begleitet den Schulversuch und evaluiert ihn in Zusammenarbeit mit den beiden Pilotgemeinden.
  • 5. Elternbildungstag am 2. Dezember 2023
    • Am 2. Dezember 2023 findet der nächste Elternbildungstag statt. Thema ist die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern. Die Teilnahme für Eltern ist kostenlos. Für die Organisation verantwortlich ist die Steuergruppe «Elternbildung LU», in welcher auch die Dienststellen Volksschulbildung und Berufs- und Weiterbildung vertreten sind.
  • Tag der Schulen für alle am 21. März 2024
    • Am 21. März 2024 öffnen viele Volksschulen ihre Türen und laden Interessierte ein, Einblick in den Schulalltag zu nehmen. Die Schulen organisieren diesen Tag individuell. Die Dienststelle Volksschulbildung wird einen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten zur Verfügung stellen.

Neuerungen an den Gymnasien

  • Einführung des Profils 5 Plus an der Kantonsschule Schüpfheim
    • An der Kantonsschule Schüpfheim starten zwei Klassen (T23 / T22) mit dem neuen «Profil 5 Plus». Das Profil 5 Plus baut auf dem «Gymnasium Plus» auf, dem bisherigen bewährten Modell des Kurzzeitgymnasiums für Talente in den Bereichen Kunst, Sport, Sprache, Musik und Schauspiel. Es umfasst wie bereits das Gymnasium Plus fünf Schuljahre. Den Kern des neuen Schulprofils bilden die vier pädagogischen Pfeiler: flexibles Lernen, individuelle Betreuung, vernetztes Denken und entwicklungsorientiertes Fördern.

Neuerungen an den Berufsfachschulen

  • Start neue KV-Lehre
    • Per 1. August 2023 traten die Reformen der kaufmännischen Grundbildung in Kraft. Die Neuausrichtung des KV mit Fokus auf die Handlungskompetenzen stellt sicher, dass Absolvierende der Kaufmännischen Grundbildung auch in Zukunft für die veränderten Bedürfnisse der Arbeitswelt ausgebildet werden und nach Lehrabschluss optimale Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Die ehemalige Lehre Büroassistentin EBA erhält neu die Bezeichnung Kauffrau/-mann EBA.
  • Neue Berufe im Bereich der Solarenergie
    • Im Herbst 2023 startet der Bewerbungsprozess für Jugendliche, die sich für die neuen Berufe Solarinstallateur/in EFZ und Solarmonteur/in EBA interessieren. Ausbildungsstart ist im Schuljahr 2024/2025.
  • Neuer Schulstandort des Zentrums für Brückenangebote ZBA
    • Das Zentrum für Brückenangebote ZBA ist zu Schulbeginn vom Schulhaus Hubelmatt in die ehemaligen Räume der Fachklasse Grafik an der Rössligasse 12 in der Stadt Luzern umgezogen. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Ursina Bader-Stolz (Montag, 21 August 2023 23:17)

    Sie schreiben:
    Roman Hartmann „besuchte die HPS zusammen mit Martina Krieg, Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung DVS. Die HPS wurde bewusst ausgewählt, denn der Besuch des Regierungsrates soll ein Zeichen dafür sein, dass die Integration eines der ganz grossen Themen der nächsten Legislatur sein wird.“
    Auf wann ist denn die Integration der Schüler:innen der HPS geplant?

  • #2

    Blog-Redaktion (Donnerstag, 24 August 2023 08:39)

    Integration vor Separation bleibt ein Kernanliegen im Kanton Luzern. Solange nicht genügend Fachleute für eine komplette Integration zur Verfügung stehen und solange es Kinder mit Behinderungen gibt, die in einer separativen kleinen Gruppe besser gefördert werden können, bleiben auch Sonderschulen bestehen. Das Thema Integration und Separation wird aber auf die bildungspolitische Agenda genommen.