Text: Mathias Steinmann / Blogredaktion
Vorschau-Bild: Oliver Gutfleisch
Reparieren statt wegwerfen, wiederverwenden statt vernichten, umnutzen statt zerstören – das sind die Schlagworte der diesjährigen Europäischen Tage des Denkmals, die im Zeichen der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit stehen. Zahlreiche Veranstaltungen und Einblicke in Restaurierungsprojekte ermöglichen unter dem Motto «Reparieren und Wiederverwenden» einen Einblick in eine denkmalpflegerische Selbstverständlichkeit.
Die Pflege unseres baukulturellen Erbes ist seit jeher dem Grundsatz der Nachhaltigkeit verpflichtet, die Massnahmen am Objekt dem Primat des Konservierens und Reparierens. Im Zeichen der Klimadebatte gewinnt der nachhaltige und verantwortungsvolle Umgang mit unseren beschränkten Ressourcen eine neue Bedeutung. Angesichts des hohen Ressourcenverbrauchs im Bauwesen, scheint es dringlich, bereits bestehende Gebäude zu erhalten und zu ertüchtigen, anstatt diese durch Neubauten zu ersetzen. Dabei können werterhaltende und ressourcenschonende Methoden der Denkmalpflege beispielhaft sein.
Eröffnung der Zentralschweizer Denkmaltage in der Viscosistadt
Auch dieses Jahr werden die Denkmaltage durch eine gemeinsame Eröffnungsveranstaltung der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug lanciert. Der ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehende Eröffnungsanlass findet am Dienstag, 5. September im Nylon 7, der ehemaligen Betriebskantine der Viscosuisse in Emmenbrücke, statt. Nach einem Inputreferat von Silke Langenberg, Professorin für Konstruktionserbe und Denkmalpflege an der ETH Zürich, diskutieren Fachleute wie denkmalpflegerische Methoden beispielhaft für den werterhaltenden Umgang mit unseren Ressourcen genutzt werden können.
Besichtigung von aktuellen Restaurierungs- und Umbauprojekten
Am Wochenende vom 9. und 10. September stellt die Luzerner Denkmalpflege im Rahmen der Europäischen Tage des Denkmals aktuelle Restaurierungs- und Umbauprojekte vor. Diese Projekte zeigen, wie historische Bauten für die heutige Nutzung fit gemacht werden können. Gleichzeitig stehen diese Beispiele aber auch für den sorgsamen und ressourcenschonenden Umgang mit dem bereits Bestehenden.
So können in Sursee und Beromünster gleich mehrere Altstadthäuser besichtigt werden, die über die Jahrhunderte immer wieder veränderten Bedürfnissen angepasst wurden und aktuell den heutigen Nutzungsanforderungen entsprechend umgebaut werden.
In Beromünster kann zudem die laufende Restaurierung des Krusenschlosses besichtigt werden. Der ehemals pröpstliche Landsitz von 1786 wird nach einem langen Dornröschenschlaf wieder wachgeküsst.
Ein weiteres Beispiel ist die Alte Ziegelei in Kriens, ein bereits 1925 zu Wohnzwecken umgenutzter Industriebau, der heute unter dem Erhalt seiner Tragstruktur den neuen (Wohn-)Anforderungen angepasst und umgebaut wird.
Vieles neu bei den Europäischen Tagen des Denkmals
Die Denkmaltage präsentieren sich dieses Jahr in einem neuen Erscheinungsbild. Auf der Webplattform kulturerbe-entdecken können Besucherinnen und Besucher aus einem reichen Veranstaltungskalender ihr persönliches Programm zusammenstellen. Die neue Website ist Teil eines schweizweit einheitlichen Designs und einer verstärkten digitalen Kommunikation. Ergänzend zur Webplattform haben die sechs Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug für die Denkmaltage 2023 eine gemeinsame Programmbroschüre herausgegeben, die den Weg zu über 40 Veranstaltungen in der Zentralschweiz weist.
>> Bitte zwingend anmelden
für die Führungen im Kanton Luzern
wie die Ziegelei Kriens, das Suva-Gebäude in der Stadt Luzern oder die Villa Senar
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