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Zahlenspiegel 2024/2025: Wie sich die Luzerner Volksschulen entwickeln

Text: Blogredaktion

Vorschaubild: Pexels / Yan Krukau

Die Luzerner Volksschulen wachsen weiter: 44'273 Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2024/25 die öffentliche Regelschule – rund 500 mehr als im Vorjahr. Während die Zahlen in der Primar- und Sekundarschule steigen, sinken sie erstmals seit Jahren im Kindergarten und in der Basisstufe. Auch in der Sonderschulung gibt es eine Veränderung: Erstmals werden mehr Kinder integrativ statt separativ unterrichtet. Weitere spannende Fakten und Trends rund um die Volksschule liefert der aktuelle Zahlenspiegel.


Für eilige Leserinnen und Leser:

  • Dieses Jahr steigen die Lernendenzahlen der Luzerner Regelschulen um rund 500 auf insgesamt 44'273 Schülerinnen und Schüler an.
  • Während Primar- und Sekundarschulen wachsen, verzeichnen Kindergarten und Basisstufe erstmals seit über zehn Jahren einen Rückgang.
  • Erstmals werden mehr Lernende mit Sonderschulmassnahmen integrativ als separativ beschult. Besonders stark gestiegen ist die Zahl der  Sonderschulmassnahmen im Bereich Verhalten und sozio-emotionale Entwicklung.
  • Die frühe Sprachförderung ist nun flächendeckend eingeführt.
  • 10'065 Schülerinnen und Schüler nutzen das Förderangebot «Deutsch als Zweitsprache» (DaZ). Das sind 312 mehr als im Vorjahr.

Die Anzahl der Lernenden in der Volksschule steigt weiterhin an. Im Schuljahr 2024/25 besuchen 44'273 Schülerinnen und Schüler die öffentliche Regelschule. Besonders deutlich zeigt sich dieser Zuwachs in der Primar- und Sekundarschule. Im Gegensatz dazu verzeichnen der Kindergarten und die Basisstufe erstmals seit über einem Jahrzehnt einen leichten Rückgang der Lernendenzahlen. Dieser Rückgang ist auf die geburtenschwächeren Jahrgänge 2019 und 2020 zurückzuführen. 

 

Aufgrund natürlicher Schwankungen der Lernendenzahlen mussten in einigen Gemeinden Klassen eröffnet oder geschlossen werden, wodurch sowohl die Anzahl der Klassen als auch die Klassengrössen variieren. Trotz eines leichten Rückgangs der Lernendenzahlen blieb die Anzahl der Kindergartenklassen im Vergleich zum Vorjahr mit 389 unverändert. In der Basisstufe gibt es mit 100 statt bisher 102 Klassen einen leichten Rückgang. In der Primarschule ist die Zahl der Klassen von 1'367 auf 1'396 gestiegen, in der Sekundarschule von 565 auf 579 – entsprechend dem Anstieg der Lernendenzahlen.

Die Prognose zeigt, dass die Lernendenzahlen im Kindergarten und in der Basisstufe sinken, während sie in der Primar- und Sekundarschule weiter steigen. (Bild: Zahlenspiegel 2024 / 2025)
Die Prognose zeigt, dass die Lernendenzahlen im Kindergarten und in der Basisstufe sinken, während sie in der Primar- und Sekundarschule weiter steigen. (Bild: Zahlenspiegel 2024 / 2025)

Integration vor Separation

Martina Krieg leitet die Dienststelle Volksschulbildung seit 2022. (Bild: zVg)
Martina Krieg leitet die Dienststelle Volksschulbildung seit 2022. (Bild: zVg)

Im Schuljahr 2024/25 besuchen1'963 Lernende mit einer Sonderschulmassnahme den Unterricht in der Volksschule. Erstmals ist die Zahl der integrativ beschulten Schülerinnen und Schüler (1'009) höher als jene der separativ beschulten (954), was dem Prinzip «Integration vor Separation» entspricht.

 

Besonders stark angestiegen ist die Zahl der Lernenden mit Massnahmen im Bereich Verhalten und sozio-emotionale Entwicklung. Von den 1'009 in Regelklassen integrierten Schülerinnen und Schülern fallen 583 in diese Kategorie. Gemessen an der Gesamtzahl der Regelschülerinnen und -schüler variiert der Anteil dieser Gruppe in den Gemeinden zwischen 0 und 4.2 Prozent, der kantonale Durchschnitt beträgt 1.3 Prozent. «Die Belastung der Lehrpersonen im Umgang mit herausforderndem Verhalten ist hoch. Kanton und Gemeinden unterstützen die Schulen mit Massnahmen gegen Lehrpersonenmangel (siehe Medienmitteilung vom 06.02.2025). Die Dienststelle Volksschulbildung (DVS) begleitet die Schulen auf dem Weg der weiteren Professionalisierung, um auch herausforderndes Verhalten tragen zu können», sagt Martina Krieg, Leiterin der Luzerner Dienststelle Volksschulbildung. 

Zunahme im Förderangebot «Deutsch als Zweitsprache»

Auch die Zahl der Lernenden im Förderangebot «Deutsch als Zweitsprache» (DaZ) steigt weiter. Im aktuellen Schuljahr nutzen 10'065 Schülerinnen und Schüler (22.7 Prozent) dieses Angebot – 312 mehr als im Vorjahr (22.3 Prozent). Während der Anteil im Kindergarten leicht auf 36.7 Prozent (Vorjahr 37.4 Prozent) sank, blieb er in der Basisstufe mit 21.9 Prozent (22.3 Prozent) nahezu stabil. In der Primarschule stieg der DaZ-Anteil auf 24.6 Prozent (23.9 Prozent) und in der Sekundarschule auf 8.6 Prozent (7.6 Prozent).

Anteil DaZ-Lernende in der Primarschule (PS) und der Sekundarschule (Sek) im Schuljahr 2024/253 - ohne Lernende in Aufnahmeklassen. (Bild: Zahlenspiegel 2024/2025)
Anteil DaZ-Lernende in der Primarschule (PS) und der Sekundarschule (Sek) im Schuljahr 2024/253 - ohne Lernende in Aufnahmeklassen. (Bild: Zahlenspiegel 2024/2025)

Frühe Sprachförderung nun überall eingeführt

Seit dem 1. August 2022, mit Übergangsfrist bis 1. August 2024, sind die Gemeinden verpflichtet, die frühe Sprachförderung gemäß §55a des Volksschulbildungsgesetzes umzusetzen. (Bild: zVg)
Seit dem 1. August 2022, mit Übergangsfrist bis 1. August 2024, sind die Gemeinden verpflichtet, die frühe Sprachförderung gemäß §55a des Volksschulbildungsgesetzes umzusetzen. (Bild: zVg)

Damit fremd- oder zweisprachige Kinder im Kanton Luzern mit genügend Deutschkenntnissen in die Schule eintreten können, sind die Gemeinden seit dem 1. August 2022, mit einer Übergangsfrist bis zum 1. August 2024, verpflichtet, die frühe Sprachförderung gemäß §55a des Volksschulbildungsgesetzes umzusetzen. Damit bieten nun alle 79 Luzerner Gemeinden die frühe Sprachförderung an. Die frühe Sprachförderung findet im freiwilligen Kindergarten- oder Basisstufenjahr (Eintritt vor dem fünften Lebensjahr), in Spielgruppen sowie in weiteren Betreuungseinrichtungen statt. 

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Zahlenspiegel_2024-25_DVS.pdf
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